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EZB-Präsident Mario Draghi (links) schüttelt dem niederländischen Finanzminister Jan Kees De Jager (rechts) die Hand. Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker gefällt das.

Foto: AP/Mayo

Brüssel - Die Finanzminister der Eurozone haben am Montagabend über weitere Details beraten, um die Schlagkraft des Euro-Rettungsfonds (EFSF) durch einen Finanzhebel zu erhöhen. Die Konsultationen sollen bis Ende November abgeschlossen sein und im Dezember implementiert werden, sagte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker nach Ende des Treffens in Brüssel. Zu Fragen auf einen möglichen Zugriff auf Goldreserven der Notenbanken oder IWF-Sonderziehungsrechte sagte Juncker, dies sei nicht einmal am Rande erwähnt worden.

Ein Papier mit Richtlinien für die beiden Ende Oktober beschlossenen Hebel-Modelle soll im Laufe des Abends veröffentlicht werden und die beiden Optionen genauer beschreiben. Die Varianten sehen vor, den EFSF zu einer Versicherung für Staatsanleihen von Euro-Ländern zu machen, oder Investitionen von anderen Staaten anzuziehen, etwa von China oder Brasilien, um dann Anleihen von Euro-Staaten zu kaufen. Laut EFSF-Chef Klaus Regling stehe noch nicht fest, ob gegebenenfalls beide Varianten kombiniert werden.

Beim Versicherungsmodell soll der vom EFSF versicherte Prozentsatz einer Staatsanleihe im Falle eines Zahlungsausfalls je nach Land unterschiedlich sein, meldete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Papier. Die beiden Hebelmodelle sollen nun mit den Euro-Ländern, möglichen Investoren und den Ratingagenturen besprochen und dann noch einmal abschließend von der Eurogruppe in einem weiteren Treffen bewertet werden, heißt in den Dokument.

Der "Feuerkraft" des Euro-Rettungsfonds soll ausgeweitet werden um eine Ausbreitung des Schuldenproblems in der Eurozone zu verhindern. Durch ein Versicherungsmodell oder einen "Co-Investment-Fund" (CIF), wie die "Zweckgesellschaft" nun offiziell heißt, soll der Haftungsrahmen der Euro-Staaten in Höhe von 440 Mrd. Euro nicht erhöht werden. (APA)