Tel Aviv - Schwere Computerpanne in Israel: Die Webseiten mehrerer Regierungs- und Sicherheitsorganisationen waren nach einem Totalabsturz stundenlang lahmgelegt. Die internationale Hackerorganisation "Anonymous" hatte der israelischen Regierung vorher mit einem Angriff gedroht. Das Finanzministerium, das für alle Webseiten der Regierung zuständig ist, dementierte jedoch am Montag Berichte über eine Hacker-Attacke.

"Dies war ein technischer Fehler", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Es habe lediglich ein Problem mit dem zentralen Server gegeben.

Anonymous protestiert gegen Seeblockade

Die israelische Zeitung "Haaretz" beschrieb den Vorfall als "schlimmsten Computerabsturz in der Geschichte der israelischen Regierungswebseiten". Unter anderem seien am Sonntag die Seiten der Streitkräfte, mehrerer Ministerien sowie der Geheimdienste Mossad und Shin Bet betroffen gewesen.

Die Hackerorganisation "Anonymous" hatte Israel zwei Tage vor der Panne gedroht. Sie protestierte dagegen, dass Israel am Freitag zwei Schiffe mit pro-palästinensischen Aktivisten abgefangen hatte, die die Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen wollten.

Eine männliche Stimme beschrieb Israels Vorgehen in dem über YouTube verbreiteten Video als "Piraterie". "Wir akzeptieren diese Art von aggressivem Verhalten gegen unbewaffnete Zivilisten nicht", sagte er. "Wenn Sie weiter Hilfsschiffe auf dem Weg nach Gaza blockieren oder die schrecklichen Taten vom 31. Mai 2010 gegen die Gaza Freedom Flotilla wiederholen, lassen Sie uns keine andere Wahl, als zurückzuschlagen", hieß es an die israelische Adresse. "Immer und immer wieder, bis Sie aufhören." Israelische Soldaten hatten vor fast eineinhalb Jahren bei der Stürmung der "Mavi Marmara" neun türkische Aktivisten getötet. (APA)