Das im Norden Finnlands entdeckte Rohstoffvorkommen sorgt für Diskussionen zwischen Naturschützern und Abbau-Unternehmen.

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Helsinki - Die jüngst in Nordfinnland entdeckten, vermutlich sehr ergiebigen Nickel- und Kupfervorkommen liegen in einem Natura-2000-Naturschutzgebiet der EU. Während sich sowohl das britische Bergbau-Unternehmen Anglo American als auch regionale Behördenvertreter über den erwarteten Geld- und Arbeitsplatzsegen freuten, warnten lokale Naturschutzorganisationen vor weiterer Zerstörung der Natur in der ökologisch empfindlichen Region.

Umweltminister Ville Niinistö von der Grün-Partei rief in seinem Blog zu einer öffentlichen Diskussion auf. Der Chef der Regionalverwaltung in Finnisch-Lapland, Esko Lotvinen, hofft auf Investitionen in der Höhe von einer Milliarde Euro und sieht "Tausende von Jobs" entstehen.

Geologische Untersuchungen

Anglo-American-Chef Jim Coppard geht davon aus, dass es noch einige Jahre dauern könnte, bis mit dem Abbau der Vorkommen nördlich der Ortschaft Sodankylä begonnen werden kann und kündigte für kommendes Jahr weitere geologische Untersuchungen an. Die entdeckten Vorkommen im lappländischen Naturschutzgebiet könnten nach erster Analyse die größten Nickelvorräte Europas sein.

Nickel wird unter anderem in der Elektronikindustrie und für Batterien benötigt. Bereits vor rund zehn Jahren gelang es Finnland, ein Natura-2000-Schutzgebiet durch Ausverhandlung von Kompromissen mit Brüssel zu schmälern. Damals ging es um den Bau des neuen Containerhafens von Helsinki, Vuosaari. Dieser wurde nach bestimmten Adaptionen der Pläne gebaut und ist seit ein paar Jahren in Betrieb. (APA)