Analyse von ZertifikateReport: Anleger in Discount-Zertifikaten verkaufen implizit Kaufoptionen (Calls), etwa auf einen zu Grunde liegenden Index. Ihr Profit liegt – abgesehen von einer möglichen positiven Kursentwicklung des Referenzinstrumentes – im Verfall des Zeitwertes der implizit verkauften Option: Der Abschlag (Discount) wird unter der Annahme konstanter Indexstände immer kleiner und das Zertifikat steigt im Wert. Wer seine Erträge maximieren will, begibt sich demnach auf die Suche nach einer Option mit einem möglichst hohen Zeitwertverlust.

Aus der Finanzmathematik ist bekannt, dass dieser bei einer kurzfristigen Option, deren Basispreis am Geld liegt, am höchsten und somit am profitabelsten für den Verkäufer ist. Wer diese Investitionsstrategie systematisch betreiben möchte, müsste jeweils monatlich ein Discount-Zertifikat am Geld mit einem Monat Restlaufzeit kaufen; bei Fälligkeit ist es jeweils gegen ein neues Zertifikat mit entsprechender Ausstattung einzutauschen. Diese Strategie ist allerdings aufgrund der häufigen Reinvestitions- bzw. Rollvorgänge insbesondere für geringere Veranlagungsbeträge von Privatanlegern äußerst transaktionskostenintensiv.

Monatliches Rollen in ein neues Discount-Zertifikat

Die UBS hat im Jahr 2003 einen Index entwickelt, der exakt die beschriebene Strategie abbildet: den Deutschland Rolling Flex Discount-Index auf den DAX. Auf diesen Index wurde ein Rolling Discount Zertifikat (ISIN: DE0009705988) begeben, welches wiederum diesen Index abbildet, wobei quartalsweise eine Managementgebühr zum Abzug kommt.

Historisch betrachtet spielt das Zertifikat insbesondere in Krisenzeiten mit hoher Volatilität seine Stärke aus, während in steigenden Märkten mit niedriger Volatilität ein Direktinvestment attraktiver ist. Seit Emission des Rolling Discounts Mitte August 2003 konnte der DAX knappe 80 Prozent, das Zertifikat dagegen nur 40 Prozent zulegen. Im Vergleich der letzten drei Jahre aber, welche die Indextiefststände vom März 2009 beinhalten, liegen beide Instrumente gleichauf bei rund 26 Prozent Zuwachs. Im Volatilitätsvergleich erweist sich das Zertifikat sowohl auf Jahressicht (22 gegenüber 28 Prozent im DAX) als auch auf Drei-Monatssicht (24 gegenüber 37 Prozent im DAX) als deutlich defensiveres Instrument als der Referenzindex. Das Produkt ist bereits an der Börse gelistet, weshalb ein Ausgabeaufschlag entfällt. Die Managementgebühr beträgt 0,225 Prozent pro Quartal.

ZertifkateReport-Fazit: Das UBS Deutschland Rolling Flex Zertifikat ist ein Klassiker unter den Anlagezertifikaten, welcher sich insbesondere an Investoren richtet, die mit stagnierenden oder leicht steigenden Indexständen rechnen. Es kann auch als defensive Anlage in Marktphasen hoher Volatilität genutzt werden.