New York - Allen Zweifeln zum Trotz hat das Schnäppchen-Portal Groupon einen triumphalen Börsenstart hingelegt. Zum Handelsstart in New York sprang der Aktienkurs am Freitag zeitweise um die Hälfte auf 30 Dollar hoch. Schon der Ausgabepreis von 20 Dollar war höher als zuletzt erwartet. Der Erfolg von Groupon könnte jetzt auch gute Stimmung für einen Börsengang des weltgrößten Online-Netzwerks Facebook schaffen.

Groupon erlöste rund 700 Mio. Dollar (508 Mio. Euro). Der Börsenwert lag schon mit dem Ausgabepreis bei rund 12,6 Mrd. Dollar. Gründer und Investoren sind jetzt - zumindest auf Papier - zu Milliardären geworden. Der Rabattcoupon-Dienst wurde noch vor einem halben Jahr als künftiger Börsenstar mit einer Bewertung von 20 oder sogar 30 Mrd. Dollar gehandelt. Doch die Abkühlung der Märkte, Fehler des Unternehmens und Zweifel am Geschäftsmodell sorgten dafür, dass sich der Börsengang immer weiter verzögerte und zeitweise sogar als gefährdet galt. Groupon platziert am Markt nur etwa fünf Prozent seiner Aktien, was dem Preis am Ende half.

Groupon dürfte damit weitere Internetfirmen zu einem Börsengang ermutigen, vor allem das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook. Noch zögert dessen Gründer und Chef Mark Zuckerberg mit dem Gang auf den freien Kapitalmarkt, denn dann müsste er einen Teil der Kontrolle abgeben. Schon auf dem Weg an die Börse ist dagegen der Online-Spieleanbieter Zynga ("Farmville").

Bei Groupon können Unternehmen Rabatt-Coupons für ihr Geschäft anbieten. Der Deal kommt zustande, wenn eine bestimmte Anzahl von Interessenten zuschlägt. Groupon behält eine Kommission, typischerweise rund die Hälfte des Gutschein-Werts. Das Unternehmen hat nach jüngsten Angaben insgesamt rund 142,9 Millionen registrierte Kunden - von denen mindestens 29,5 Millionen schon mindestens einmal bei einer Groupon-Rabattaktion mitgemacht haben. (APA)