Wien - Der Grüne Abgeordnete Peter Pilz hat das Urteil über die Dissertation von EU-Kommissar Johannes Hahn (ÖVP) abgeklärt kommentiert. Das Verfahren der Universität Wien sei "rein formell zur Kenntnis zu nehmen", sagte er am Freitag gegenüber der APA. Die Uni habe aber "dem Herrn Doktor Hahn einen Persilschein ausgestellt", so die inhaltliche Beurteilung des Grünen, der sich in der Vergangenheit die Entlarvung des angeblichen Plagiats aus Hahns Feder auf die Fahnen geschrieben hatte.

Das Argument, dass die damaligen Standards heute nicht mehr verifizierbar seien, ist für Pilz "völliger Blödsinn" bzw. "Durchschwindeln": "Sämtliche Regeln von vor 25 Jahren liegen bei der Uni auf und sind ohne weiteres nachzuvollziehen. Die damaligen Standards waren formal schärfer." Die Universität Wien aber habe eine "ernsthafte Prüfung verweigert" und "sich damit unnötig blamiert", so Pilz, der auch fürchtet, dass die Uni damit die Standards für künftige Dissertationen tiefer lege.

Rauch triumphiert

ÖVP-Generalsekretär Johannes Rauch sah dagegen eine Niederlage "für den grünen Pseudo-Aufdecker Pilz", dessen Glaubwürdigkeit nun "endgültig dahin" sei und dessen "Attacken" gegen Hahn als "substanzlos" dastünden, wie er in einer Aussendung schrieb. Pilz sollte nun "ernsthaft in sich gehen", so der Rat aus der ÖVP-Zentrale. (APA)