Dublin - Aus Sparzwängen will Irland seine Botschaften im Vatikan und im Iran sowie seine Vertretung in Osttimor schließen. Die Regierung müsse Einschnitte vornehmen, um den Vorgaben der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) 2010 nachzukommen, teilte das irische Außenministerium am Donnerstag mit. Außenminister Eamon Gilmore äußerte im Radiosender RTE sein "Bedauern" über den Beschluss seiner Regierung.

Irland wies zurück, dass die Botschaft im Vatikan mit einem Streit im Zusammenhang mit einem Missbrauchsskandal durch katholische Priester in Irland zusammenhängt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche in Irland, Kardinal Sean Brady, bedauerte die Entscheidung der irischen Regierung. Der Sprecher des Vatikans, Federico Lombardi, teilte mit, das Entscheidende sei nicht die Anwesenheit eines Botschafters, sondern die Beziehung zwischen Heiligem Stuhl und Irland, die er nicht gefährdet sehe.

In Bezug auf die Schließung der Botschaft im Iran teilte das irische Außenministerium mit, das bilaterale Handelsvolumen mit Teheran bleibe hinter den Erwartungen zurück. In Osttimor soll Irland demnach in Zukunft von seinem Botschafter in Singapur vertreten werden. (APA)