Wien - Der Ölpreis hat am frühen Freitagnachmittag fester gegenüber dem Vortag tendiert. Gegen 14 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) 94,74 Dollar und damit 0,71 Prozent mehr als am Donnerstag. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent wurde mit 111,99 Dollar gehandelt.

Nach Meinung der Commerzbank-Analysten bleiben die Ölpreise hauptsächlich von externen Faktoren getrieben. Am Vortag sorgte die Absage des geplanten Referendums in Griechenland für Preisauftrieb. Auch die überraschende EZB-Zinssenkung trug zur positiven Stimmung bei.

Angesichts der offensichtlichen Kehrtwende der EZB hin zu einer stärker wachstumsorientierten Geldpolitik und der geringer gewordenen Wahrscheinlichkeit eines kurzfristigen Zahlungsausfalls Griechenlands dürften die Ölpreise zunächst unterstützt bleiben, so die Commerzbank. Im weiteren Tagesverlauf könnten die veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten für Impulse sorgen.

Das Gold-Vormittagsfixing in London lag bei 1.756,00 Dollar und damit klar höher zum Donnerstagvormittags-Fixing von 1.732,50 Dollar. Die anfängliche Euphorie an den Rohstoffmärkten nach der gestrigen EZB-Zinssenkung wich bald Ernüchterung, kommentierten die Commerzbank-Experten. Denn EZB-Präsident Draghi sprach von einer drohenden milden Rezession im Euroraum.

Der Konjunkturausblick für die Eurozone hat sich der EZB zufolge zuletzt merklich verschlechtert. Der Hauptprofiteur dieser Maßnahme ist Gold, denn die Opportunitätskosten der Goldhaltung werden bei den niedrigen Zinsen längerfristig ebenfalls niedrig bleiben. Auch aufgrund der vielen Kehrtwendung in der Griechenland-Krise dürfte Gold als wertstabile Anlage und sicherer Hafen weiter stark nachgefragt bleiben. (APA)