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Der High Court in London hatte Auslieferung Assanges als "ungerecht und ungesetzlich" bezeichnet.

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Nach dem Urteil zur Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange an Schweden hat sein Umfeld den Druck auf die australische Regierung erhöht. Canberra habe die "Pflicht, im Ausland vor Gericht stehenden Australiern zu helfen, wenn sie in Gefahr sind", sagte sein Anwalt Geoffrey Robertson am Donnerstag im australischen Rundfunk. Schwedens Rechtssystem sehe zum Beispiel keine Freilassung auf Kaution vor, daher sei zu befürchten, dass der Australier in Schweden inhaftiert werde und in Gewahrsam bleiben müsse. Möglich sei auch ein "geheimer Prozess" gegen den 40-Jährigen.

"Ungerecht und ungesetzlich"

Der High Court in London hatte am Mittwoch die Anordnung der Auslieferung Assanges an Schweden durch eine Vorinstanz bestätigt und die Argumentation der Verteidigung zurückgewiesen, eine Auslieferung sei "ungerecht und ungesetzlich". Der Australier soll in Schweden zu Vorwürfen der Vergewaltigung und sexuellen Belästigung befragt werden.

Für seine Ideale "gekreuzigt"

Assanges Mutter Christine Assange erklärte in Australien, ihr Sohn sei für seine Ideale "gekreuzigt" worden. Sie habe ihren Sohn dazu erzogen, die Wahrheit zu sagen und an Gerechtigkeit zu glauben. Dafür sei er nun bestraft worden. Christine Assange forderte die australische Regierung auf, von den schwedischen Behörden das Versprechen einzuholen, dass ihr Sohn nicht an die USA ausgeliefert werde. Wikileaks hatte sich unter anderem mit der Verbreitung zahlreicher US-Diplomatendepeschen den Zorn Washingtons zugezogen. Assange befürchtet, dass er in den USA wegen Spionage belangt werden könnte. (APA)