Film "Hot Spot": Was bin ich ohne Arbeit wert?

In der Küche des Wiener Restaurants "Michl`s" geht es um mehr als in anderen Küchen: nicht nur um das gute Essen und das perfekte Menu, sondern vor allem um die schwierige Rückkehr aus der Langzeitarbeitslosigkeit in ein Leben in Würde. Aber zunehmend fungiert das eigentlich auf Verständnis und Unterstützung aufgebaute Beratungssystem auch als kontrollierende, wertende Instanz: Was kann ich? Was bin ich ohne Arbeit wert? Wie werde ich in der Gesellschaft bewertet?

"Hot Spot" ist nicht nur der erste österreichische Dokumentarfilm, der die Probleme Langzeitarbeitsloser auf die Leinwand bringt, sondern auch ein Film über Menschen, die versuchen, wieder auf die Füße zu kommen - und über die Hilfe, die unsere Gesellschaft dafür anbietet.

Ein Dokumentarfilm von Sabine Derflinger, mit Christian Freiberger, Safi Hamida, Peter Schmied, Andreas Schuster u.a

Derzeit zu sehen im Village Cinamas Wien 3 Center (14:15 Uhr, 19:10 Uhr) und im Filmcasino (19:00 Uhr)

Foto: HOT SPOT

Käthe Leichter: aktivistisch. feministisch. intellektuell. jüdisch. sozialistisch

Cornelia Mittendorfer holt mit ihrem Kunstprojekt "Ein Le(e.h.)rstuhl für Käthe Leichter. Ein Kunstprojekt in 4 Teilen" die Sozialwissenschaftlerin und Gewerkschafterin in die Gegenwart. Die Künstlerin schafft mit ihrer Lehrstuhl-Installation einen Raum, um über Käthe Leichters Arbeit heute nachzudenken.

Aber Käthe Leichter hat nicht allein gearbeitet: Mittendorfer hat die Akteurinnen von Leichters legendärem, aber bisher noch nicht untersuchten Frauennetzwerk in einer über 5 Meter langen Arbeit aus soft materials aufgelistet. Im zur Ausstellung erscheinenden Katalog wird dieser gemeinsam mit der Historikerin Lichtenberger erarbeitete Index von 165 Frauen erstmals publiziert.

Im dritten Teil des Kunstprojektes - einer Fotoarbeit - sitzt Geraldine Forbes, amerikanische Historikerin und Käthe-Leichter-Gastprofessorin 2011 in Wien, an diesem Lehrstuhl-Objekt und liest in den Untersuchungen über Frauenarbeit, mit denen der Tisch überzogen ist.

Käthe Leichter (geboren 1895 in Wien und 1942 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ermordet) war Sozialwissenschaftlerin, Sozialpolitikerin und Gewerkschafterin. Sie war Leiterin des ersten Referates für Frauenfragen in der Arbeiterkammer Wien und Autorin bahnbrechender Arbeiten in der Sozialforschung.

Eröffnung: Dienstag, 6.12.2011, 18 Uhr. Zur Eröffnung spricht Elke Krasny, Spoken Word Performance von Yasmin Hafedh. 

Ausstellung: 7.12.2011 - 20.1.2012, Montag bis Freitag 10.00-19.30 Uhr

Ort: Bibliothek der Arbeiterkammer Wien, Prinz-Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien

Foto: Cornelia Mittendorfer

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Gleichstellungspolitik in Österreich: Erfolge, Blockaden, Herausforderungen

Gleichstellungspolitik ist auch in Österreich - sowie in den meisten europäischen Ländern - längst ein etabliertes Politikfeld geworden. Vor welchen Herausforderungen steht die Gleichstellungspolitik heute? Wie sieht es um die rechtliche, wie um die tatsächliche Gleichstellung von Frauen in Österreich aus? Welche politischen Instrumente können zur Erreichung des Ziels der Gleichstellung eingesetzt werden? Diesen Fragen soll bei einem Vortrag und bei einer Diskussion nachgegangen werden.

Referentin: Erna Appelt, Politikwissenschaftlerin

Termin: 10. November 2011, 18:30 - 21:30 Uhr

Ort: Haus der Begegnung, Rennweg 12, 6020 Innsbruck

Für Frauen, die sich gesellschaftspolitisch engagieren.

Foto: AP/Ronald Zak

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Sind Mütter heute noch Vorbild für ihre Töchter?

Während die einen Töchter so werden wollen, heißt es für manche Mädchen: Niemals so werden, wie meine Mutter. Die Beziehung zur eigenen Mutter ist oft nicht unproblematisch, die Vorbildfunktion wird torpediert und führt zu Schuldgefühlen.

Die Psychotherapeutin Julia Onken analysiert diesen Konflikt und zeigt Wege auf, diesen zu lösen.

Anschließend Präsentation des neuen Buches von Julia Onken: "Rabentöchter"

Termin: Mittwoch, 16. November 2011, 19 Uhr

Ort: Schottenpfarre, Freyung 6, 1010 Wien, Prälatensaal

Kosten: Euro 10.-

Anmeldung erforderlich: r.donnenberg@aon.at

Foto: APA/Oliver Krato

Stärke, die, weiblich 

Zur Finissage der Ausstellung "Stärke, die, weiblich: 90 Frauen des Burgenlandes. Eine Liebeserklärung in Liebeserklärungen" wird das Buch zum Projekt präsentiert. Bilder, Porträts, Information und Statements vereinen sich darin zu einem Kunstbuch.

Die 90 Liebeserklärungen werden von dreißig Frauen mit einem engen Bezug zum Burgenland abgegeben. Sie erzählen über ihre Mütter, Großmütter, Töchter und Tanten, über Freundinnen, Bekannte und Kolleginnen. Ihre Blickwinkel sind höchst subjektiv, doch immer wertschätzend und oft sogar bewundernd. Da geht es - unter anderem - um kinderlose, politische Visionärinnen und freundliche Nachbarinnen am Gartenzaun, um hart arbeitende, traditionsbewusste Bäuerinnen und Künstlerinnen, die radikal alte Rollenbilder sprengen.

Ausstellungsprojekt und Buch: "STÄRKE, die, weiblich: 90 Frauen des Burgenlandes. Eine Liebeserklärung in Liebeserklärungen."

Termin: Finnisage der Ausstellung und Buchpräsentation - 18. November 2011, 20:00 Uhr

Ort: Offenes Haus Oberwart, Lisztgasse 12, 7400 Oberwart, Telefon +43 (0)3352-38555

Foto: STAERKE, die, weiblich: - 90 Frauen des Burgenlandes. Eine Liebeserklaerung in Liebeserklaerungen“

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"Frauen im Krieg"

Die Ausstellung "Frauen im Krieg - Die Situation der Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts - Frauenschicksale" ist eine historische Aufarbeitung der Situation der Frauen im und um den 1.Weltkrieg. Historische Fotos und ZeitzeugInnenberichte (Feldpostbriefe, Zeitungsberichte oder Kundmachungen) geben ein Bild des weiblichen Wirkens wieder. Die unterschiedlichsten Perspektiven der Lebenssituationen und Schauplätze im Haushalt, in der Fabrik, im Krieg oder als bürgerliche Ehefrau veranschaulichen den BesucherInnen ein umfassendes Bild jener Zeit.

Die Ausstellung ist eine Fortsetzung jener in Kötschach-Mauthen, welche anlässlich des diesjährigen 100. Internationalen Frauentag konzipiert wurde.

Zu sehen bis 16. Dezember 2011, jeweils von 07:30 bis 16:00 Uhr

Ort: Amt der Kärntner Landesregierung, Foyer, Arnulfplatz 1, 9020 Klagenfurt

Foto: Archiv Verein Dolomitenfreunde

dominant powers. was also tun?

dominant powers. was also tun? beginnt bei den politischen Umbrüchen in Nordafrika und endet in Mitteleuropa, bei einem Chor aus zwei Generationen, bei drei Darstellerinnen und Texten aus der Antike bis heute. dominant powers. was also tun? ist eine Komposition von Wirklichkeiten durch Fakten, Medien und fiktive Ereignisse der jüngeren Geschichte. Eine Installation, ein Konzert, eine Choreografie, eine zeitgenössische Tragödie, eine Reise durch Räume und viele Fragen - unter der Regie von Claudia Bosse, künstlerische Leiterin von theatercombinat.

Ein Labyrinth von Versprechen und Informationen über Revolution, Gewalt, Visionen, Identität, Sex als eine Konstruktion unserer Wirklichkeit. Die Uraufführung findet am 23. November 2011 um 20:00 Uhr statt.

Weiter Aufführungen am 25., 26., und 27. November sowie 1.,2.,3.,4. Dezember

Ort: DOMPOWplace, Pfeiffergasse 3, 1150 Wien

Link: theatercombinat

Foto: Theatercombinat/Claudia Bosse

Bilder diskriminieren. Diskriminieren Bilder?

FIFTITU%, die Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur in O, lädt zu einer dreiteiligen Veranstaltungsreihe unter dem Motto "Wir sind nicht gleich, aber manche sind gleicher".

"Bildpolitiken und Gleichstellungsziele" - Antidiskriminatorische Bildproduktion in der Kunst- und Kulturarbeit. Vortrag und Diskussion mit Johanna Schaffer. Anhand von Bildbeispielen wird diskutiert, wie Bilder Diskriminierung/Minorisierung herstellen und wie eine bewusste Bildpolitik dies verändern kann. Termin: 8. November 2011 um 19:00 Uhr

"Strategien kritisch-künstlerischer Praxen" - Der Workshop mit Iris Borovcnik und Marissa Lobô wird sich mit der
kritisch-künstlerischer Praxis beschäftigen, die die Grenzen zwischen Kunst und Aktivismus aufhebt oder negiert. Wer kann sprechen und wer wird gehört? Wie vermittelt sich die eigene Position in der Kunstproduktion? Der Workshop wird sowohl theoretisch-inhaltlich als auch praktisch sein. Im zweiten Teil ist eine Intervention im öffentlichen Raum in Linz geplant. Termin: 9. November 2011 von 15:30 bis 20:00 Uhr

Ort: Architekturforum Oberösterreich, Herbert-Bayer-Platz 1, 4020 Linz (barrierefrei)

Anmeldung für den Workshop unter 0732/770353 oder per Email

Eintritt: Vortrag frei! Workshop: 15 Euro (Ermäßigung für Mitglieder)

Link: FIFTITU%

Foto: FIFTITU%

verkAUFsfinale & benefizAUFlauf

AUF-Eine Frauenzeitschrift verabschiedet sich von ihren LeserInnen: Am Samstag, 26. November von 10:30 bis 21:00 Uhr gibt es die Chance, AUFbestände AUFzukaufen. Zum Vergnügen und für den notwendigen Benefiz (auch die AUFlösung kostet Geld) werden Künstlerinnen AUFtreten. Künstlerinnen-Gage die tollen Bücher der­ ­AUFedition.

AUFtreten werden (in der Reihenfolge der Zusagen): Gretl, Verena Dürr & Ulla Rauter, Ruth Klüger, Marie Thérèse Escribano, Martina Cicek, All'Arrabiata, Mieze Medusa, Christina Zurbrügg, FZ Wien und die, die sich noch melden.

Es soll ein fulminanter Abschied werden - verbunden mit der Vorstellung des AUFlokals als neue Frauenbuch­handlung und Ort für Diskussion, Lesungen und andere lustvolle feministische Veranstaltungen. Brot, Käse, Obst, Wein ... und ein Korb für Spenden warten: der Überschuss daraus geht an Ute Bock.

Link: AUF, Kleeblattgasse 7, 1010 Wien

Foto: Daniela Yeoh

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LesBiSchwules Unifest goes queer

Das queer-Referat der HochschülerInnenschaft Karl-Franzens-Universität Graz veranstaltet in Kooperation mit der HochschülerInnenschaft der Technischen Universität Graz am 11. November 2011 ab 20:30 Uhr das "LesBiSchwul Unifest goes queer".

Ort: Karl-Franzens-Universität Graz, Universitätsplatz 3, 8010 Graz

Eintritt: bis 22:30 Uhr 2 Euro, danach 4 Euro

Link: ÖH Graz - LesBiSchwules Referat

Foto: AP/Arnulfo Franco

wien ist weiblich!

Der 100. Internationale Frauentag 2011 war für die INTAKT (Internationale Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen) Anlass für das ganzjährige Projekt "wien ist weiblich!". Mit Ausstellungen und Aktionen in Institutionen und im öffentlichen Raum, mit Veranstaltungen und Publikationen wurden Künstlerinnen aller Disziplinen, Wissenschaftlerinnen und Frauen des öffentlichen und politischen Lebens präsentiert.

Ihnen allen ist ein Wien-Bezug gemeinsam: entweder wurden sie in Wien geboren, sie wirkten in Wien oder ihre Aktivitäten nahmen von hier ihren Ausgang. 200 Jahre Wiener Frauengeschichte wurde so von den INTAKT Künstlerinnen in vielen unterschiedlicher Projekten und Techniken bearbeitet und damit wieder ins unser Bewußtsein geholt.

Im Oktober holen die Künstlerinnen nun historische Frauen ans Licht der Öffentlichkeit. Die Ausstellung im Palais Kabelwerk wird am Dienstag, 25. Oktober um 19 Uhr u.a. durch Bildungsministerin Schmied und der Kurz-Performance "Reformkleider" nach Emilie Flöge eröffnet. 20 Uhr: Petra Unger über 100 Jahre Internationaler Frauentag 2011; 20.30 Uhr: Dreistimmige Lesung mit Gesang 'aus eins mach zehn und zwei lass gehn'. Außerdem: Vorstellung der Videodokumentation zu "wien ist weiblich!" und des Buchs "Freischwimmen" zur Geschichte INTAKTs von Karin Mack.

Zu sehen bis 8. November, Di - So, 17 - 20 Uhr.

Link: INTAKT; Palais Kabelwerk ARTspace, Gertrude Wondrack Platz 4, 1120 Wien

Foto: wien ist weiblich! INTAKT/Einladung

Gipsy Stop Dancing

Boxen: Ist das etwas für Frauen? Ist Boxen etwas für Roma? Ist Boxen etwas für Roma-Frauen? In Ungarn werden Roma und Sinti nicht akzeptiert: Was passiert, wenn eine Zigeunerin den Ungarischen Meistertitel im Boxen holen möchte?

"Gipsy stop dancing" ist das erste Projekt des von den Schauspielerinnen Sandra Selimovic und Simonida Jovanovic gegründeten Theatervereins Romano Svato (= Sprache/Zunge der Roma). Im Zentrum der Handlung steht eine junge Frau von Heute, die sich als Boxerin nach oben kämpft und damit zum politischen Spielball einer rechtsextremistischen Regierung wird. Als erfolgreiche, integere Sportlerin und Romni wird sie zu einer Bedrohung, weil gerade ihre Volksgruppe als das Böse, Schmutzige, Faule gilt.

Die Geschichte der Boxerin wird in memoriam Johann Rukeli Trollmann erzählt, der als deutscher Sinto Boxer 1944 im KZ Neuengamme umgebracht wurde.

Weitere Vorstellungen am 5., 6., 7., 8., 9., 10., 11. Dezember jeweils um 20 Uhr im Palais Kabelwerk.

Link: Romano Svato; Palais Kabelwerk, Oswaldgasse 35A, 1120 Wien

Foto: Right & Bright

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Wen Do

Die Wen Do-Gruppe Wien bietet wieder Kurse an. Wen Do ist feministische Selbstverteidigung, die von Feministinnen entwickelt wurde und wird, und ausschließlich an Frauen, Lesben und Mädchen weitergegeben wird. FrauenLesben der regionalen Wen Do-Gruppe Wien machen Grundkurse, Fortgeschrittenenkurse, Trainings zu speziellen Schwerpunkten und trainieren in selbstorganisierten Trainingsgruppen. Im Folgenden die nächsten Termine:

  • 19./20. November Wen Do Grundkurs für Mädchen von ca. 9-13 Jahren. Sa. und So. 10-18 h.
  • 3./4. Dezember Wen Do Grundkurs. Sa. und So. 10-19 h.
  • 21./22. Jänner 2012 Fortgeschrittenenkurs. Sa. und So. 10-19 h.

Kursort: FZ, Autonomes feministisches FrauenLesbenMädchen-Zentrum, 1090 Wien, Währingerstraße 59/Stiege 6, 2. Stock. Die Kurskosten sind bei Kursen im FZ gestaffelt nach Einkommen und beim Kurs in bar zu bezahlen.

Anmeldung erfolgt durch verbindliche Anmeldung unter 01-408 50 57 / E-Mail bis 10 Tage vor dem Kurstermin. Bitte das Kursdatum, Namen und Telefonnummer angeben.

 

Links: Wen Do Wien

Foto: AP/Channi Anand

Entfernung.

Selma Brechthold ist eine Ent- und Verlassene: Soeben wurde die Endvierzigerin als Chefdramaturgin der Wiener Festwochen gekündigt, und ihr Freund beginnt ein neues Leben mit einer jungen Ungarin und deren gemeinsamem Kind. Ihre Identität droht in die Brüche zu gehen.

Selma reist nach London mit der letzten Hoffnung, dort ein Sarah-Kane-Projekt zu realisieren. Auf ihrer Odyssee gerät sie in das Terrorattentat vom 7. Juli 2005, dessen blutige Gewalt sichtbare Entsprechung der unsichtbaren Gewalt, die Selma angetan wurde, zu sein scheint. Hin und her geworfen zwischen Panik und Hochgefühl, Selbstmitleid und Selbsthass, Empathie und Rassismus, bricht vor allem immer wieder ihre Verachtung für den Kulturbetrieb hervor. Ständig auf der Suche nach dem neuesten Kick, verschleißt er menschliche Ressourcen, huldigt der Idee vom Leben als Projekt und lehrt das Publikum, Provokationen auszusitzen.

Marlene Streeruwitz schrieb "Entfernung." 2006 vor dem Hintergrund der Terroranschläge in der Londoner U-Bahn: Diskurs über Terror trifft auf Untersuchung der Kulturszene, den Umgang mit geistiger Arbeit und die Verletzungen, die in diesem Arbeitsumfeld zugefügt werden.

Samuel Schwarz bringt die Uraufführung von "Entfernung." auf die Bühne des Schauspielhauses. Termine: 22., 23. November jeweils 20 Uhr.

Link: Schauspielhaus Wien, Porzellangasse 19, 1090 Wien

Foto: Alexi Pelekanos / Schauspielhaus

Venus Was Her Name

Die amerikanische Ku¨nstlerin Kate Just entwickelt Collagen und gestrickte Objekte, die sie zu Rauminstallationen erweitert. Zentrale Fragestellung ist hierbei die weibliche Identita¨t im Erfahrungsraum zwischen Natur und Gesellschaft. In ihren Arbeiten zitiert sie historische Frauenbilder und recherchiert deren kulturelle Identita¨t.

Den feministischen Kontext ihrer Arbeiten leitet Kate Just ebenfalls aus historischen Begebenheiten ab, die in diesem Fall eng mit der Region Wachau verbunden sind. Für die Ausstellung "Venus Was Her Name" in der Factory der Kunsthalle Krems widmet sich die Ku¨nstlerin der Venus von Willendorf, einer Venusfigurine aus der ju¨ngeren Altsteinzeit, die mit ihrem Entstehungsjahr 25.000 Jahre vor Christus zu den a¨ltesten Zeugnissen der Frauendarstellung geho¨rt.

Zu sehen bis 4. Ma¨rz 2012.

Link: Factory der Kunsthalle Krems, Steiner Landstraße 3, 3500 Krems. O¨ffnungszeiten ta¨glich 10-18 Uhr (ab 7.11. ta¨glich 10-17 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Foto: Kunsthalle Krems/Kate Just, In my skin (Detail), 2011. Courtesy the artist and Daine Singer Gallery Melbourne, Australia

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Sehschärfe

Aufbauend auf dem Filmprogramm "Shooting Women" startet Teil zwei der Zusammenarbeit von ega und Filmarchiv Austria mit einem Jahresprogramme zu Frauenthemen und deren filmischer Verhandlung.

Am Anfang steht unter dem Titel "Film & HerStory" die Darstellung von Frauen, Macht und Geschichte anhand von sieben ausgewählten Beispielen. Folgende Filme sind noch 2011 zu sehen, vier Titel folgen im Frühjahr 2012:

  • 16. 11., 19 Uhr - Marie Antoinette (USA/F/JP 2006)
  • 21.12., 19 Uhr - Elizabeth (UK 1998; Cate Blanchett in der Titelrolle, siehe Bild)

Link: ega:frauen im zentrum, Windmühlgasse 26, 1060 Wien

Foto: REUTERS/fsp/HO/Gramercy Pictures

1000 & One Night Stand

Warum schwelgt Claudia G. heimlich in Dreierfantasien, ist aber in der Realität krankhaft eifersüchtig? Warum streiten Flora B. und Magda D. ewig über die Frage: Was bringt den Kick bei SM - das Wahnsinns-Vertrauen oder doch die Lust der Erniedrigung? Und warum hat zwischen dem Sexangebot der Gangster-Rapper und dem Traumhäuschen, das Kachelmann verspricht, bei Karrierefrauen auch Assange noch ein Schlupfloch gefunden?

Das sechste Soloprogramm Psychiaterin, Psychoanalytikerin und Kabarettistin Regina Hofer handelt - natürlich von Sex. Vor allem dreht sich "1000 & One Night Stand" um die weibliche Lust und die Frage, was passiert, wenn sie ihm klar sagt, was sie richtig antörnt.

Zu sehen bis Mai 2012.

Link: Kulisse, Rosensteingasse 39, 1170 Wien

Foto: Rita Newman

Kopftuchexperimente

Mit welchen Slogans versehen 25 junge muslimische Frauen ihr Kopftuch, wenn ihnen dazu im Rahmen von Workshops die Mo¨glichkeit gegeben wird? Wie gestalteten Studierende der Akademie der Bildenden Ku¨nste und der Universita¨t fu¨r angewandte Kunst diese Workshops? Wieso interessiert den Verein EfEU, welche Bedeutung das Kopftuch fu¨r Schu¨lerinnen von der "Islamischen Fachschule fu¨r Soziale Bildung" und Frauen von den "Jungen Musliminnen O¨sterreichs" hat?

Weil EfEU bereits 2009 Workshops dazu veranstaltete. 25 junge Musliminnen gestalteten unter der Anleitung von Studierenden der Akademie und der Angewandten Kopftücher. In der Bücherei Erdbergstraße werden nun einige dieser Kopftücher sowie Fotos aus den Workshops ausgestellt. BesucherInnen der Ausstellung erhalten außerdem Freecards und ein Plakat mit verschiedenen Kopftuch-Motiven.

Zu sehen bis 2. Dezember.

Link: Verein EfEU; Ausstellung in der Bücherei Erdbergstraße, Erdbergstraße 5-7, 1030 Wien

Foto: Julia Rohn/EfEU

Die Reise

Für das Projekt von Jacqueline Kornmüller wurden 30 SpielerInnen von 8 bis 62 Jahren aus 20 Nationen in einem Casting ausgewählt. In den acht Probenwochen wurde aus den Original-Aufzeichnungen des Castings ein Stück montiert und mit den SpielerInnen erarbeitet. "Die Reise" versucht, gewohnte Perspektiven und Sichtweisen in Frage zu stellen und das Verständnis des sozialen Ungleichgewichts auf der Welt zu vertiefen.

Mit dem Projekt wird die unermüdliche Arbeit der Flüchtlingshelferin Ute Bock finanziell unterstützt. Ihr Verein ist für viele AsylwerberInnen erste und wichtige Anlaufstelle für Hilfe jeglicher Art. Bock wird auch persönlich an diesem Theaterprojekt mitwirken.

Das Stück wird über die gesamte Spielzeit 2011/12 im Volkstheater zu sehen sein.

Links: Wenn es soweit ist; Volkstheater, Neustiftgasse1, 1070 Wien 

Foto: Helmut Wimmer

Frauenbild zu entsorgen

Die Kärntnerin Barbara Rapp kommentiert in ihren Bildern das Gesellschaftsbild in den Medien und die Rolle der Frau im heutigen Weltentheater. Weibliche Akte mit grotesk überzeichneten Geschlechtsmerkmalen, ein weit aufgerissener, grell geschminkter Mund oder wulstige Lippen sind die Motive, mit denen die Mixed-Media Künstlerin den Schönheitswahn unserer Zeit thematisiert.

Das Objekt und die Installation nutzt sie als zusätzliche Werkzeuge für die Visualisierung ihrer Schwerpunkte. Eine "GenderBoxOpen" verschachtelt und lässt unspezifisch Körperliches mit symbolisierter Geschlechtlichkeit kokettieren.

Rapps Ausstellung "Frauenbild zu entsorgen" ist im Kosmostheater bis 17. Dezember an Spieltagen ab 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn bei freiem Eintritt zu sehen.

Links: Barbara Rapp; KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien; Galerie Rimmer, Seecorso 4, Gemonaplatz, 9220 Velden

Bild: Frauenbild zu entsorgen, 2009, Collage & Acrylmischtechnik auf Leinwand, 100x120cm

Foto: Marcel Ambrusch

Feste. Kämpfe.

"Den Frauen gleiches Recht!" forderten 10.000 Frauen und Männer am 19. März 1911, als sie über die Wiener Ringstraße marschierten. Das Frauenwahlrecht war die zentrale Forderung am ersten österreichischen Frauentag. Im März 2011 hat sich der Frauentag in Österreich zum 100. Mal gejährt.

Ereignissen wie dem Frauentag, die mit ziviler Courage, gewaltlosem Widerstand, partizipativer Demokratie und Geschlechtergerechtigkeit assoziiert werden, gebührt ein Platz im kollektiven Gedächtnis der Republik und nun auch im Frauenmuseum Hittisau, das die Ausstellung "Feste. Kämpfe." zeigt.

Fotos, Plakate, Transparente, Filmdokumente, Abzeichen und Zeitungsberichte dokumentieren anschaulich die sehr bewegte Geschichte des Frauentags in O¨sterreich. Das Konzept ist in drei Themeninseln gegliedert: "Gleichheit" widmet sich den verschiedenen Ursprungsgeschichten des Frauentages sowie den sozialistischen Frauentagen zwischen 1911 und 1933; "Frieden" befasst sich mit der inhaltlichen Konzentration der Frauentage auf den Topos Frieden; "Ko¨rper" behandelt das Aufkommen der 2. Frauenbewegung ab den 1970er-Jahren und autonomen Frauengruppen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Objekte zur Geschichte des Frauentags und der Frauenorganisationen in Vorarlberg. Darüber hinaus hat das Bregenzerwaldarchiv im Auftrag des Frauenmuseums Frauenorganisationen und Frauenpolitik im Bregenzerwald unter die Lupe genommen.

Zu sehen bis 11. März 2012. O¨ffentliche Fu¨hrungen: 8. Dezember, 11 Uhr / 12. Februar, 17 Uhr / 8. Ma¨rz, 17 Uhr.

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau
Do 15-20 Uhr, Fr 14-17 Uhr, Sa und So 10-12 und 14-17 Uhr

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

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Fotos: Vorarlberger Landesarchiv/Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung