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Die ärztliche Direktorin der Innsbrucker Klinik, Alexandra Kofler, will den Todesfall eines dreijährigen Mädchens auf der Pädiatrischen Intensivstation im Kinderzentrum der Universitätsklinik Innsbruck restlos aufklären.

APA-FOTO: ROBERT PARIGGER

Innsbruck - Nach dem noch ungeklärten Tod eines dreijährigen Mädchens nach einem Routineeingriff in der Innsbrucker Klinik hat die ärztliche Direktorin Alexandra Kofler offenbar gröbere "Strukturprobleme" im Krankenhaus eingestanden. Bereits vor einem Jahr habe man sich auf eine neue Struktur der Kinderklinik geeinigt, die aber vom Unirat erst abgesegnet werden müsse. "Erst danach können Stellen besetzt werden", betonte Kofler.

Zum Fall der verstorbenen Patientin sagte die Klinikdirektorin, dass nichts verschleiert, sondern genau untersucht werde. Das Mädchen war am 15. Oktober in das Bezirkskrankenhaus Schwaz eingeliefert worden, weil es beim Spielen Klebstoff verschluckt hatte. Von dort war das Kind aber umgehend an die Innsbrucker Klinik überwiesen worden. Noch am selben Tag sei unter Narkose eine endoskopische Untersuchung der oberen Atemwege vorgenommen worden, erläuterte Kofler.

Zugelassens Narkotikum verwendet

Die Narkose sei ohne Zwischenfälle verlaufen. Danach wurde das intubierte Kind "routinemäßig" auf die Intensivstation verlegt und weiterbehandelt. Doch das Mädchen wachte nicht mehr auf.

Warum sich der Zustand des Kindes während des künstlichen Tiefschlafs an der Intensivstation so verschlechtert hat, sei unklar. Bei der Narkose sei Propofol verwendet worden. Dabei handle es sich um ein für Kinder zugelassenes Narkotikum. "Eine klare Ursache für die rapide Verschlechterung haben wir nicht", betonte die Medizinerin. Um diese zu klären, müssten mit Sicherheit weitere Untersuchungen angestellt werden, unter anderem eine toxologische. Das werde aber dauern.

Grüne fordern Änderungen

Die Tiroler Grünen übten scharfe Kritik: "Dieser tragische Tod reiht sich in eine inzwischen lange Kette von Fehlern und Versäumnissen", behauptet der grüne Klubobmann Georg Willi. Die untypische Häufung von tragisch endenden Behandlungsverläufen an der Innsbrucker Klinik verlange nach Änderungen. (APA, red, DER STANDARD, Printausgabe, 2.11.2011)