Die geschichtsträchtige Region ist auch nach der Unabhängigkeitserklärung noch nicht zu Ruhe gekommen
Ansichtssache
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Olivera Stajić
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Ähnlich wie alle anderen Hauptstädte ist Prishtina/Priština kaum mit dem Rest des Kosovo zu vergleichen. Begnügt man sich damit durch den wild bebauten Stadtkern zu flanieren, bekommt man den Eindruck, dass die "Mission Kosovo" am Gelingen ist. Spielwiese für unzählige NGOs und internationale Nation Building-Helfer, zeigt sich die jüngste Nation Europas in der Hauptstadt von ihrer besten Seite. "Die Unabhängigkeit allein kann uns aber nicht ernähren", sagt der kosovarische Politologe und Philosoph Shkëlzen Maliqi und spricht damit die unsichere ökonomische Frage des Staates Kosovo an, der von 85 (von 193) UN-Mitgliedstaaten bisher anerkannt wurde. Außerhalb von der Hauptstadt ist das Fehlen von eigenständiger Industrie und ausländischen Investoren deutlich zu spüren. Die Armut betrifft alle Bewohner des Kosovo, aber vor allem die zurückgekehrten Serben und andere Minderheiten, wie die Roma. Und dann ist das auch die ungeklärte Frage der Region Nordkosovo, deren mehrheitlich serbische Bewohner, partout keine Minderheit werden wollen. Nach dem sechstägigen Aufenthalt in der geschichtsträchtigen, spannenden aber auch ärmsten Region des Balkans bleiben viel Fragen unbeantwortet.
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