Nokias Prototyp als potenzieller Wegbereiter für eine innovative Art der Smartphone-Steuerung.

Foto: derStandard.at/BirgitRiegler

Neben den ersten Windows Phones aus dem hohen finnischen Norden, hat Nokia auf seiner Messe in London auch einige Zukunftsausblicke gegeben. In der "Future Lounge" zeigte das Unternehmen unter anderem das Kinetic Device mit biegsamen AMOLED-Screen und Gehäuse. Biegt und dreht man das Gerät, kann man sich durch Musik- und Foto-Alben scrollen. Nachdem Multitouch die User-Interfaces von Smartphones revolutioniert hat, könnte Nokia mit der Entwicklung mobiler, flexibler Geräte die nächste Revolution ankündigen.

Wasserabweisend und robust

Einer der großen Benefits dabei ist die Nutzung des Geräts ohne hinzusehen. Hat man es in der Hosentasche, reicht ein Dreh, um einen Anruf abzulehnen oder beim MP3-Player auf ein anderes Lied zu schalten. Dank der Flexibilität ist das Gerät stabiler und laut Nokia außerdem wasserabweisend.

Einsatz

Displays, die man wie eine Zeitung falten oder zusammenrollen kann, gab es bereits. Ein Gerät, das sich durch Biegen und Drehen steuern lässt, liefert einen neuen Ansatz. Beispielsweise könnten blinde und sehbehinderte Menschen ein Smartphone intuitiv nutzen.

Nutzung mit Handschuhen

Mit der Entwicklung des eher nach einer schlanken Fernbedienung aussehenden Controllers wurde Tapani Jokinen beauftragt. Wann das "kinetic device" tatsächlich auf den Markt kommt, hat Nokia nicht verraten, auch nicht wie es genau funktioniert. Anders als derzeitige Multitouch-Screens wird man die flexiblen Displays aber mit Handschuhen nutzen können. Ob sich die flexiblen Geräte durchsetzen, bleibt abzuwarten. Vorstellbar, dass es sich angenehmer in der Hosentasche anfühlt - solange man beim Hinsetzen keinen Anruf auslöst.

Biegen und Drehen

Der WebStandard konnte das Gerät kurz ausprobieren: schon ein leichtes Biegen genügt, um die gewünschten Aktionen durchzuführen. So lassen sich Fotos beispielsweise durchscrollen wenn man die Ecken des flexiblen Geräts gegeneinander verdreht. Zoomen funktioniert, indem das Kinetic Device durchgebogen wird. In folgenden Video kann man schon mal einen ersten Blick auf die flexiblen Displays werfen.

Eines der ersten "Flex-Phones" wurde im Mai 2011 mit dem "Paper-Phone" vorgestellt - der Webstandard berichtete. (Birgit Riegler aus London/ez, derStandard.at, 27.10.2011)