Tokio - In einem Vorort der japanischen Hauptstadt Tokio ist fast acht Monate nach der Atomkatastrophe im Kernkraftwerk Fukushima ein radioaktiver Hotspot entdeckt worden. Wie die Behörden am Montag mitteilten, lag die auf einem unbebauten Grundstück in Kashiwa gemessene Strahlung einen Meter oberhalb der Erdoberfläche bei 2,0 Mikrosievert pro Stunde. Im Boden wurden sogar Werte von 57,5 Mikrosievert je Stunde gemessen.

Experten des Wissenschafts- und Technologieministeriums vermuten einen Zusammenhang zum Fukushima-Unglück. Die Kontaminierung sei durch in Regenwasser mitgeführtes radioaktives Caesium hervorgerufen worden, das aus einer kaputten Abflussrinne ausgetreten sei. Ein Beamter sagte, das Gebiet sei mit Flusssand und Plastikbahnen abgedeckt worden. Dadurch hätten die Radioaktivitätswerte in der Luft gesenkt werden können.

Kashiwa liegt etwa 195 Kilometer vom havarierten Atomkraftwerk Fukushima entfernt. Dieses wurde am 11. März von einem Erdbeben und einem anschließenden Tsunami getroffen und schwer beschädigt. 20.000 Menschen starben oder werden noch vermisst. Zehntausende Menschen mussten ihre Häuser und Geschäfte in einer 20-Kilometer-Sperrzone verlassen. Die Region im Nordosten Japans wird erst in Jahrzehnten wieder bewohnbar sein. (APA)