Abseits aller Vernunft: Dieses Auto macht Spaß, Spaß und Spaß. Es ist lustig anzuschauen, und noch lustiger ist es zu fahren. Es ist der bisher sportlichste Mini, und die scharfe John-CooperWorks-Ausführung serviert gleich 211 PS auf kleinstem Raum. Da fährt einem gleich der Flügel aus.
Das Coupé ist mittlerweile die fünfte Karosserieform von Mini nach dem normalen Erstling, dem längeren Clubman, dem offenen Cabrio und dem rundum größeren Countryman. Und es ist mit Abstand die kompromissloseste Variante, reduziert auf: Spaß. Das Coupé ist ein puritanischer Zweisitzer mit einer etwas seltsamen Haube.
Die Mini-Leute selbst sprechen von einem "Helmdach". Das stets im farblichen Kontrast gehaltene Dach sieht aus wie aufgesetzt, lässt sich aber nicht abnehmen. Der ganze Wagen macht den Eindruck, als sei er gestrippt worden, als sei er zerlegt, beschnitten und wieder zusammengesetzt worden.
Manch fassungsloser Nachbar an der roten Ampel fragt da nach, ob man vielleicht selbst Hand an das Auto angelegt habe. Nein, das gehört so und wird vom Werk so ausgeliefert.
Der Wagen ist insgesamt niedriger, die Windschutzscheibe steht schräger drin und das Dach ist weit und tief nach hinten gezogen.
Auch die Tuning-Variante mit 211 PS, eine Hommage an John Cooper Works, wird werksseitig so aus der Hand gegeben. Die Kriegsbemalung ist Standard, Auto und Dach sind jeweils in Kontrastfarben lackiert, in unserem Fall hätte Ernst Jandl wohl gesagt: "rot ich weiß rot".
Ein lustiges Feature ist auch der Bürzel, der kleine Flügel, der bei 80 km/h automatisch ausfährt, aber auch manuell betätigt werden kann, wenn man etwa an der Ampel um Aufmerksamkeit heischt oder jemandem winken will.
So richtig toll hinaussehen tut man nach hinten nicht, dafür gibt es aber Parksensoren, die einem beim Einparken akustisch anleiten. Der Innenraum ist ganz Mini-typisch, mittlerweile haben wir uns auch an den riesigen, mittig platzierten Tacho gewöhnt, der auch Bordcomputer, Radio und Navi beherbergt. Überraschend groß ist der Kofferraum, dafür fehlen ja hinten auch die Sitze.
Phänomenal ist der Fahrspaß. Das Coupé hat echt Pfeffer, die Straßenlage ist unglaublich direkt, die Beschleunigung schlicht toll, die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h in dieser Schüssel müssen wir aber nicht unbedingt ausprobieren. (Michael Völker/DER STANDARD/Automobil/21.10.2011)
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