Ulrich Seidls "Paradies" erhält vom Wiener Filmfonds eine Mittelerhöhung. Aus dem dreiteiligen Episodenfilm sollen drei einzelne  Filme entstehen.  Seidl arbeitet seit sieben Jahren uan dem Projekt und drehte über 80 Stunden Filmmaterial. Die drei Geschichten über drei Frauen einer Familie, die jede für sich nach Liebe suchen, werden nun bei der Viennale als "Work in Progress" in Ausschnitten präsentiert  (26.10., 20:30, Stadtkino) und von Seidl, Stefan Grissemann und Claus Philipp diskutiert.

Foto: Ulrich Seidl Film

Wien  - Aufgebrachte Nonnen und Wiener Rabbiner werden im kommenden Jahr ebenso für österreichische Filme vor der Kamera stehen wie Topdarsteller Josef Hader oder Bud Spencer. Insgesamt schüttete der Wiener Filmfonds bei der vierten Jurysitzung des Jahres 1,5 Millionen Euro an 13 Projekte aus, 16 weitere Einreichungen wurden abschlägig beschieden, wie am Mittwoch aus einer Aussendung der Institution hervorging.

"Wir freuen uns besonders über das breite kreative Spektrum", konstatierte der den langjährige  Filmfonds-Geschäftsführer Peter Zawrel nach seiner letzten Sitzung vor seiner Ablöse durch Gerlinde Seitner im November und verwies auf Genre-Filme von Science Fiction über Komödie bis Kriegsfilm.

"Rammbock"-Regisseur Marvin Kren wagt sich nach seinem gefeierten Zombiefilm nun mit "Gletscherblut" an einen Sci-Fi-Horrorfilm, sein junger Kollege und Wiener-Filmpreis-Träger Hüseyin Tabak erzählt mit "Deine Schönheit ist nichts wert" die Geschichte einer ersten Liebe. In Kriegszeiten spielt Ernst Gossners Liebesfilm "Monte Piano" ebenso wie Goran Rebic' Tragikomödie "Francuski" mit Josef Hader, NACKTBADESTRAND, Buch und Regie: Hans Selikovskys "Nachtbadestrand" führt eine Sommer-Verwechslungskomödie auf die Wiener Donauinsel.

Bei den Dokus produziert Kurt Mayer nun das schon lange im Internet herumgeisternde Fanprojekt "Sie nannten ihn Spencer" über das Leben von Carlo Pedersoli alias Bud Spencer. Marco Antoniazzi und Gregor Stadlober begleiten in "365 Tage Vollgas" den Tiroler Schlagersänger Marc Pircher, Helmut Manninger filmte aufgebrachte Ordensschwestern anlässlich der Schließung des Annunziata-Klosters in Eichgraben. Und der 86-jährige "Shoa"-Regisseur Claude Lanzmann begibt sich mit "Der letzte der Ungerechten" auf die Spuren des Rabbis Benjamin Murmelstein. (APA)