Seltener Anblick

Wiens Plätze und Straßen sind gepflastert mit unzähligen Statuen von Männern, Frauen kommen selten im Stadtbild vor. "Dabei gab es zu allen Zeiten weltweit viele Frauen, die auf Grund ihres Wissens oder Handelns ebenso einen Platz auf der Ringstrasse verdient hätten", meint Ursula Dullnig, Koordinatorin des entwicklungspolitischen Frauennetzwerks WIDE.

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Heimat bist du großer Töchter

Tatsächlich ist es auch im Jahr 2011 noch immer so, dass Frauen weniger Öffentlichkeit für das, was sie tun, bekommen. Also haben WIDE-Aktivistinnen am Dienstag in Vorbereitung auf die Aktion 16 Tage gegen Gewalt an Frauen" und mit Blick auf den nahenden Nationalfeiertag Statuen "großer Söhne" in die "großer Töchter" verwandelt.

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Gegen "Unsichtbarhalten" von Frauen

Diverse Männerdenkmäler wurden mit rosa Schleifen umhüllt, um ein Zeichen für mehr Öffentlichkeit und Anerkennung von Frauen und ihren Leistungen zu setzen. Die  Schleifen tragen Namen verschiedener Frauen, die weltweit aktiv für ein gewaltfreies und gutes Leben für alle eintreten und kämpfen.

Viele leisten ganz Unglaubliches, häufig unter Einsatz ihres Lebens. Dennoch kennen die wenigsten ihre Namen, sie bleiben unsichtbar für das kollektive Gedächtnis. "Dieses 'Unsichtbarhalten' von Frauen ist eine Form struktureller Gewalt an Frauen -und dagegen wollen wir ein Zeichen setzen", so die Aktivistinnen.

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Mit der Vergabe des heurigen Friedensnobelpreises wird das Anliegen von WIDE zusätzlich unterstrichen. Bleibt zu hoffen, dass die Namen der Preisträgerinnen Ellen Johnson-Sirleaf, Leymah Gbowee und Tawakkul Karman nicht unter "drei Frauenrechtlerinnen" subsumiert in die Geschichtsschreibung eingehen, so WIDE abschließend.

Die Aktion wurde filmisch dokumentiert und wird im Rahmen der Aktionstage "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" (25.11.-10.12.) auf diestandard.at zu sehen sein.

Link: WIDE Women in Development Europe

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