So wird der Honda Integra aussehen – ist also ganz nah am "New Mid Concept". Die Koffer sind aber optional.

Foto: Honda

Der neue 700er-Zwei-Zylinder-Motor soll mit 3,5 Liter auskommen.

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Denken Sie bei Honda Integra auch an das Ende der 1990er Jahre, einen Frontkratzer mit Sperrdiff und knapp 200 PS? Dann wird sich nun eine kleine Falte auf Ihrer Stirn bilden. Denn Honda belebt den Namen Integra wieder – doch nicht für ein Auto, sondern für einen Roller. Na ja, so etwas ähnliches zumindest.

Honda setzt im Motorradbau seit einiger Zeit auf Cross-Over. Da war erst letztes Jahr der Crossrunner oder kurz davor der DN-01. Der neue Integra könnte die logische Weiterentwicklung des DN-01 sein. Denn er wird ein Roller sein, der deutliche Gene eines erwachsenen Motorrades haben wird. Nur, dass der Integra bei uns wirklich erfolgreich sein könnte.

Vorstellen wird Honda den Integra im November auf der EICMA in Milano. Und dort stellte Honda letztes Jahr schon mit dem "New Mid Concept" vor, wie dieser Roller aussehen könnte: Ein großer Roller mit ebensolchen Reifen für besseres Handling. Genaueres werden wir in wenigen Wochen wissen.

700 Kubik-Zweizylinder

Was Honda aber schon verraten hat, ist, mit welchem Motor sie den Integra antreiben werden. Dafür haben die Japaner einen flüssigkeitsgekühlten Zweizylinder-Motor mit 700 Kubikzentimeter entwickelt. Dieser soll dann nicht nur im Integra, sondern auch in zwei weiteren Mittelklasse-Motorrädern eingesetzt werden. Genau: Details dazu gibt es erst auf der EICMA.

Für den Allround-Motor hatte sich Honda gleich mehrere Sachen vorgenommen: Da wäre zum einen ein starkes Ansprechverhalten im unteren und mittleren Drehzahlbereich. Damit die Geschichte für die Techniker spannender wird, musste der Motor sparsam sein wie Dagobert Duck. Jetzt braucht er 3,5 Liter, hat Honda intern gemessen, und damit fast um die Hälfte weniger als Vergleichsmotoren.

Mit einem Bohrungs-Hub-Verhältnis von 73 x 80 Millimeter meint Honda, die gülderne Mitte gefunden zu haben. Die Kolben sind speziell beschichtet, damit sie wenig Reibung erzeugen. Die beiden Zylinder werden versetzt gezündet, und eine Ausgleichswelle sorgt für einen vibrationsarmen Lauf. Zudem hat Honda den Katalysator nahe an die Auslasskanäle gesetzt, damit er schneller heiß wird und seine Arbeit ordentlich macht.

Doppelkupplungsgetriebe

Doch das technische Bla-Bla ist nichts gegen das, was jetzt kommt. Der Integra wird nämlich keine CVT-Automatik haben, sondern ein intelligentes Doppelkupplungsgetriebe. Das Doppelkupplungsgetriebe ist eine Weiterentwicklung des Teiles, das wir aus der VFR schon kennen – nur eben leichter, kompakter und mit einer neuen Hydrauliksteuerung. Die Intelligenz holt sich das Getriebe aus der Elektronik, die "in allen Fahrmodi den Fahrstil des Nutzers erkennt und die Schaltvorgänge entsprechend adaptiert", sagt Honda.

Ob das Doppelkupplungsgetriebe nun auch den Durchbruch bei den Motorrädern und Rollern schaffen wird, zeigt die Zukunft. Honda bietet nämlich bei den Motorrädern, die mit dem neuen 700 Kubikzentimeter großen Motor kommen, auch ein neues Sechsgang-Getriebe an.

Und während wir nun auf die EICMA und die Modelle mit dem neuen Motor warten, können wir ja raten, welche Namen die beiden anderen Modelle neben dem Integra tragen werden. Civic wäre passend für einen 700-Kubik-Zweizylinder-Supersportler, Legend vielleicht für eine neue Deauville.