Wien - Double-Anwärter Austria Wien und der FC Kärnten spielen am Sonntag ab 16.30 Uhr (Schiedsrichter Thomas Steiner/live ORF 1) im Grazer Schwarzenegger-Stadion um den 68. österreichischen Fußball-Cup. Zum letzten Mal geht es um die "Memphis"-Trophäe. Zum letzten Mal deshalb, weil der Vertrag mit Austria Tabak, seit 1997 finanzieller Unterstützer des ÖFB-Bewerbes, mit dem heurigen Finale ausläuft.

Gute Zuseherzahlen

ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig befindet sich bereits auf der emsigen Suche nach einem neuen Sponsor, was ihm nicht allzu schwer fallen sollte. Dazu Kurt Ehrenberger vom Cup-Komitee: "Wir haben steigende Zuschauer-Zahlen aufzuweisen. Im Vorjahr registrierten wir im Viertel- und Semifinale 27.000 Besucher und heuer zählten wir mit 52.000 deutlich mehr."

Fixe Prämie von jeweils 72.670 Euro

Memphis und der Bundesliga-TV-Vertrag machten aus dem Pokal einen lukrativen Bewerb für die Vereine. In der Vorrunde (64 Mannschaften) wurde an jeden Klub ein Betrag von 1.090 Euro ausgeschüttet. Die beiden Finalisten erhalten eine fixe Prämie von jeweils 72.670 Euro. Rekordsieger Austria hat den Cup 22 Mal (zuletzt 1994 gegen FC Linz 4:0) gewonnen, während die Klagenfurter erst zum zweiten Mal im Finale stehen. 2001 (gegen FC Tirol 2:1 n.V.) hatten sie als Meister der damaligen Ersten Division auf Anhieb triumphiert.

"Geographisch eher in der Mitte"

Dass das Endspiel heuer in Graz über die Bühne geht, ist in den Pop-Konzerten begründet. Das Wiener Happel ist heuer dadurch blockiert. Als Alternativen hatten sich das Hanappi- und eben das Schwarzenegger-Stadion angeboten. "Wäre SV Mattersburg statt Kärnten aufgestiegen, hätten wir im Hanappi-Stadion gespielt, Graz liegt für Austria und Kärnten geographisch eher in der Mitte", meint Ehrenberger.

Neue Regelung

Die Bestimmung, wonach das ÖFB-Cup-Finale wie in Deutschland (Berlin) stets an einem Ort (Wien/Prater) ausgetragen werden muss, wurde vor zwei Jahren wieder aufgehoben und durch einen anderen Passus ersetzt. "Nun kann das Cup-Komitee aus wirtschaftlichen oder sportlichen Gründen das Endspiel verlegen", erklärte Ehrenberger, der auch WFV-Präsident ist.

Violetter Sonderzug nach Graz

Für die Austria ist Graz ein guter Boden. Dort haben die Violetten heuer am 27. April mit einem 2:1 über den GAK vorzeitig ihren 22. Meistertitel fixiert. Der neue Meister wird für seine Fans einen rund 800 Personen Platz bietenden Sonderzug mit Zwischenstopp in Wr. Neustadt organisieren. Im Falle von möglichen Double-Feiern wird ein Tanzwaggon angehängt.

4.000 bis 5.000 Kärntner in Graz

Natürlich werden auch aus Kärnten die Fans in Scharen über die Pack nach Graz pilgern. "Wir kommen mit 16 Autobussen und einer Vielzahl von Privatautos, ich rechne mit der Unterstützung von 4.000 bis 5.000 Zuschauern", sagt Kärntens Sportdirektor Günther Hafner.(APA)