Wien/Klagenfurt - Die T-Mobile-Bundesliga hat die Wiener Austria am Donnerstag im Horr-Stadion mit der 0:2-Blamage gegen SW Bregenz gar nicht meisterlich ausklingen lassen. Gelegenheit, den eigenen Fußball-Anhang zu versöhnen, gibt es bereits am Sonntag (16.30 Uhr/live ORF 1) in Graz, wenn der 22-fache Meister im 68. ÖFB-Cup-Endspiel gegen den Liga-Achten FC Kärnten kämpft.

Daums letzter Einsatz

"Für mich ist das Endspiel eine ganz besondere Motivation und das Double zu holen immer etwas Tolles", sagt Austrias scheidender Trainer Christoph Daum vor seinem voraussichtlich letzten Einsatz auf der violetten Bank. Was den im Frühjahr spielerisch nicht aufgeblühten Veilchen zum Liga-Kehraus nicht gelungen ist, soll nun im letzten Saison-Spiel nachgeholt werden.

"Hochmotivierter Gegner"

Dass den Mannen des Deutschen der Gewinn des Pokals (zuletzt 1994) sicher nicht in den Schoß fallen wird, weiß Daum freilich nur zu gut. "Wir treffen auf einen hochmotivierten Gegner. Gegen die Austria sind alle Vereine über sich hinaus gewachsen. Da wurden ungeahnte Kräfte frei", gibt der Feldherr zu bedenken. Nicht zu vergessen ist, dass die Violetten seit sechs Spielen (inkl. Cup-Semifinale gegen SV Salzburg durch Eigentor gewonnen) keinen Treffer mehr erzielt haben.

Hoffen auf gute Einstellung

Der Austria-Trainer erwartet gegen die Kärntner aber eine ganz andere Einstellung. "Wenn es um die Big Pionts ging, waren wir in der Liga stets da. Das Cup-Finale ist auch so eine wichtige Partie, wir werden das beweisen", sagt er. Doch auch der Außenseiter hat einiges gutzumachen. "Wir haben zuletzt auch keine Bäume ausgerissen und schlecht gespielt", so Kärntens Sportdirekotor Günther Hafner, der hinzufügt: "Wir fahren nach Graz, um ein zweites Mal zu gewinnen."

Gute Vorzeichen für Kärnten

Vor zwei Jahren gaben die Klagenfurter ihre Final-Premiere und gewannen den Pokal auf Anhieb ... gegen den Meister. Damals gab es im Wiener Prater ein 2:1 gegen den FC Tirol. Zu diesem guten Omen kommt, dass Kärnten das jüngste Liga-Duell mit der Austria in Wien 3:0 (3. Mai) gewonnen hat. Wie 2001 der Klub, so möchte nun auch der neue Trainer Hannes Haubitz, der weder als Aktiver noch als Coach den Cup geholt hat, die Endspiel-Premiere erfolgreich gestalten.

Haubitz kennt das Rezept

"Wenn man schon ins Finale kommt, dann will man es auch gewinnen", erklärt Haubitz klipp und klar. Dem jüngsten Unfrieden im violetten Lager traut er nicht. Austria sei natürlich Favorit, habe viele Klassespieler, die allein ein Match entscheiden können. "Es wird ganz schwer, doch ich weiß seit unserem Wiener 3:0, wie man diesen Gegner besiegt," so der Kärnten-Coach, der auch auf jenen Druck, den er zuletzt vermisst hatte, hofft. "Als meine Mannschaft zuletzt ohne Druck agierte, hat sie nicht so gut gespielt, war taktisch undiszipliniert und hat dadurch dumme Gegentor kassiert."(APA)