Als Default-Desktop verwendet Fedora 16 GNOME 3.2, das Wallpaper verweist auf den Codenamen "Verne".

Screenshot: Andreas Proschofsky

Die Anwendungsansicht der GNOME Shell in der Version 3.2.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Nach einigen kleineren Verzögerungen im Zeitplan ist es nun soweit: Das maßgeblich von Red Hat getragene Fedora-Projekt hat die erste - und einzige geplante - Beta-Version für die unter dem Codenamen "Verne" laufende kommende Ausgabe der eigenen Linux-Distribution zum Download bereitgestellt. Die Softwaresammlung kann dabei wieder mit einer Fülle von neuen Funktionen und aktualisierten Komponenten aufwarten.

Highlights

So beinhaltete die Fedora 16 Beta bereits den vor kurzem fertiggestellten GNOME 3.2. Der Desktop baut auf den massiven Umbauten der letzten Release aus, und verbessert diesen in vielen Details. Zudem werden aber auch eine Reihe von neuen Anwendungen eingeführt, etwa die Kontaktanwendung GNOME Contacts oder Sushi, ein Tool um aus dem Dateimanager heraus einen raschen Blick auf Videos, Musik oder auch Dokumente werfen zu können.

Online

Ein zentrales neues Stück Infrastruktur sind die GNOME Online Accounts, über die die eigenen Web-Identitäten für den gesamten Desktop freigegeben werden können. In der aktuellen Version funktioniert dies mit Google-Accounts, von dieser Funktionalität machen denn auch gleich mehrere Programme Gebrauch, etwa der Mail-Client Evolution, der Instant Messenger Empathy oder auch das erwähnte GNOME Contacts. Neben GNOME steht bei Fedora 16 auch einmal mehr KDE als Desktop zur Auswahl, dieser ist hier in der Version 4.7 enthalten.

Virtuell

Jenseits der Oberflächlichkeiten bietet die neue Distributions-Ausgabe zahlreiche Verbesserungen in den Bereichen Virtualisierung und Cloud-Computing. So gibt es Erweiterung für das SPICE Framework für virtualisierte Desktop-Umgebungen, dadurch können nun etwa Gast-Systeme USB-Ports teilen. Der Virtual Machines Lock Manager soll verhindern, dass zwei QEMU/KVM-Instanzen gleichzeitig auf das selbe virtuelle Disk-Image schreiben - etwa wenn die Nutzer die gleich VM unabsichtlich zweimal starten. Mit dem Aeolus Conductor gibt es ein neues Web-Interface zum Cloud-Management, OpenStack versteht sich als Sammlung unterschiedlicher Services, die die Erstellung entsprechender Infrastrukturen ermöglichen.

Ausprobieren

Die Fedora 16 Beta kann kostenlos von der Seite des Projekts heruntergeladen werden, neben einem schlanken Live-Image gibt es auch wieder den umfassenden DVD-Installer. Die fertige Version der Distribution visiert man derzeit für den 8. November an, zuvor soll noch ein Release Candidate Ende Oktober kommen.

Namensspielereien

Parallel dazu hat man auch die Entscheidung über den Codenamen für die darauf folgende Version der Softwaresammlung bekannt gegeben, als "Beefy Miracle" soll diese künftig firmieren. (apo, derStandard.at, 11.10.11)