Also, nicht dass an dieser Stelle nicht schon des Öfteren darüber gelästert wurde: "Denglish ist ausgesprochen trendy im Artsy Fartsy Set", hieß es hier im November 2009. Edi und Patrick Keck formulieren es nun durchaus drastischer: Schluss mit der Engländerei heißt ihre in der Edition Atelier erschienene, höchst amüsante Kampfschrift gegen die Anglifizierung des Deutschen.

Cool. Dass die beiden Herren - Vater und Sohn - hauptberuflich in der Werbebranche ressortieren, macht die Kritik by the way noch kecker. Denn kaum sonst wo ist die Dichte englischer Expressions so hoch wie im Advertising.

Allein das Agenda-Setting! Wie bitte sollte denn ohne Englisch das Branding funktionieren? Vielleicht briefen Sie ja auch Ihre Omi, damit sie checkt, was ihr der Flyer über Convenience-Food verklickern will.

Getoppt wird die Englifizierung vermutlich nur von Computerisch. Aber to be honest: "Herunterladen" klingt tatsächlich um nichts schlechter als "downloaden"; sogar "Klapprechner" ginge notfalls für "Laptop" durch. Noch haben sie ihren chilligen Event nicht gecancelt: Bei Thalia in der Landstraßer Hauptstraße fordern die Kecks heute Abend, 19 Uhr, zum Schluss mit der Engländerei auf.

Und um Missverständnisse zu vermeiden: Das Buch wurde sicher nicht von rechten Sprachpolizisten finanziert. (DER STANDARD - Printausgabe, 11. Oktober 2011)