Nach der Installation ist das Teilen einer Session mit anderen Chrome-Installationen denkbar einfach, ein Knopfdruck reicht zur Freigabe.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Der Zugriff erfolgt in einem eigenen Browser-Tab. Im Bild der Fernzugriff auf ein Linux-System von einem Chromebook aus.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Bereits seit einigen Monaten arbeitet man bei Google mehr oder weniger offen an einer Technologie namens "Chromoting", die zur Fernsteuerung anderer Rechner direkt aus Google Chrome heraus gedacht ist. Darauf basierend gibt es nun eine offizielle Erweiterung namens "Chrome Remote Desktop Beta", die es nicht nur ermöglicht das eigene System freizugeben, sondern auch auf andere Rechner zuzugreifen, also sowohl Server als auch Client darstellt.

Geteilt

Die Benutzung ist dabei denkbar einfach gehalten, nach der Vergabe der nötigen - umfassenden - Berechtigungen kann der eigene Computer mit einem Knopfdruck geteilt werden. Dabei wird ein Zahlencode geliefert, der in Folge am Client eingegeben werden muss, um Zugriff auf das betreffende System zu erlangen.

Szenarien

Gedacht ist das Ganze vor allem für Supportfälle und die IT-Administration von Firmen, die so leicht Probleme aus der Ferne lösen können. Auch der rasche Zugriff auf den privaten Desktop-Rechner von unterwegs ist ein potentielles Einsatzszenario, auch wenn dem bei der aktuellen Version der Erweiterung noch entgegen steht, dass sich die Zugriffsberechtigungen nicht dauerhaft vergeben lassen.

Unterstützung

Die Erweiterung funktioniert mit Windows, Linux, Mac OS X und Chrome OS, wobei die "Chromebooks" derzeit nur als Client fungieren können, das Sharen von Chrome OS ist also noch nicht möglich. Bei dem  Browser-Betriebssystem dürfte auch das zentrale Interesse von Google am "Chrome Remote Desktop" liegen, immerhin kann man auf diesem Weg recht unkompliziert herkömmliche Desktop-Anwendungen nutzen, die Chromebook-NutzerInnen ansonsten verwehrt bleiben.

Umsetzung

Ein Eintrag in der Chromium-Dev-Diskussionsgruppe offenbart diverse technische Details der Lösung: So werden alle Sessions vollständig verschlüsselt übertragen, zur Kommunikation nutzt man eine Peer-to-Peer-Verbindung die mithilfe der libjingle aufgebaut wird. Die Grafikausgabe wird mit Googles freiem Videocodec VP8 gepackt. (apo, derStandard.at, 09.10.11)