Die verrückte Welt der Ute Bock
Houchang Allahyari

Die unermüdliche Flüchtlingshelferin Ute Bock trifft in diesem Film auf Kabarett- und Filmgrößen wie Roland Düringer, Josef Hader, Karl Markovics, Dolores Schmidinger, Julia Stemberger, Andreas Vitásek und Viktor Gernot. In dieser verrückten Welt tummeln sich verliebte Polizisten, gnadenlose Beamte, grantige Anrainer und sogar Fremdenpolizisten, die von ihrem Gewissen geplagt werden.

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Der Räuber
Benjamin Heisenberg

Nüchtern und präzise misst Johann Rettenberger Herzfrequenz, Ausdauer und Effektivität - bei Trainingsläufen ebenso wie bei den Banküberfällen, von denen er, aberwitzig maskiert und mit einer Pumpgun bewaffnet, vor der Polizei flüchtet.

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Lourdes
Jessica Hausner

Im Zentrum von diesem Film steht Christine, die sowohl dem touristischen Wallfahrtsort als auch dem Wunderglauben skeptisch gegenübersteht. Während des Aufenthaltes in Lourdes wird gerade sie überraschend geheilt.

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Das Dorf an der Grenze 1-3
Fritz Lehner

Horst Schellander lebt seit dem Ende des Krieges (und des Großdeutschen Reiches) in der Stimmung des Siegers. Als Tito-Partisan hat er Kopf und Kragen riskiert und wartet nun darauf, dass ihm sein Einsatz gelohnt wird. In den Reihen der KPÖ streitet er für die Sache der Slowenen und setzt auf eine "Vereinigung" mit den slowenischen Brüdern in Jugoslawien. Seine Hoffnungen werden durch den Bruch Titos mit Moskau endgültig zunichte gemacht. Während Schellander in materielle Schwierigkeiten gerät und sich als Straßenarbeiter verdingen muss, erlebt er, wie seine Nachbarn, Österreicher und Slowenen, sich auf das Fortwursteln im engen Alltag konzentrieren. Der zaghaft einsetzende Tourismus, der dem Dorf ein bisschen Wohlstand verspricht, "korrumpiert" die Ideale, an die Schellander geglaubt hat. Ideologische Überzeugungen haben sich längst mit handfesten ökonomischen Interessen vermengt. Schellander hält die Wirklichkeit nicht aus ... (ARD-Fernsehspiel)

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Auf allen Meeren
Johannes Holzhausen

Die Kiev war das wichtigste und größte sowjetische Kriegsschiff während des Kalten Krieges. Ab 1994 lag der Flugzeugträger als schwimmender Schrott vor der Nordmeerküste Russlands, bewacht und gepflegt von seinem letzten Kapitän, bis er im Sommer 2000 nach China geschleppt wurde. Auf allen Meeren verfolgt das Schicksal dieses Schi!es und seiner ehemaligen Besatzung.

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Sidonie
Karin Brandauer

Am 18. August 1933 entdeckt der Pförtner des Krankenhauses Steyr ein schlafendes Roma-Kind. Das Arbeiterehepaar Breitner nimmt die kleine Sidonie als Pflegekind auf. Es stört nicht, bis 1943 ein Bescheid kommt. Gegen den Widerstand der Breitners wird Sidonie mit vielen anderen Menschen in Güterwaggons Richtung Auschwitz abtransportiert.

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The End Of The Neubacher Project
Marcus J. Carney

Marcus J. Carney konfrontiert in langjähriger Auseinandersetzung das ideelle Erbe seiner Familie. Die Grenzen zwischen "privat" und "öffentlich" verschwimmen zunehmend im persönlichen Narrativ einer überwältigenden Montage aus Video-, Foto- und 8mm-Filmmaterial. Carney gewinnt tiefe Einsichten in die Kreisläufe familiärer Abhängigkeiten, welche sich zwischen den Generationen durch unbewältigte Trauer und Loyalität aus Scham ebenso selbstverständlich wie nur scheinbar absichtslos immer wieder von Neuem einschreiben.

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Contact High
Michael Glawogger

Es geht um eine Tasche. Harry, ein deutscher Autohändler, Ganove und Freizeitphilosoph, soll für den geheimnisvollen Woytila eine Tasche aus Krakau holen, will sich dabei aber nicht selbst die Finger schmutzig machen, sondern schickt lieber seinen "besten Mann" - Schorsch. Schorsch macht normalerweise alles, was Harry will. Allerdings hat er einen Hang zum Irrationalen, zu schnellen Autos und im Moment keinen Führerschein. Dann kommt noch Max ins Spiel, der sich gerne in originelle Marketingkonzepte versteigt, während an Johann tatsächlich ein Fleischermeister verloren gegangen ist. Letzteres trägt dazu bei, dass die beiden schließlich nach Polen aufbrechen. Wie gesagt, es geht um eine Tasche...

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Hurensohn
Michael Sturminger

Der 16-jährige Ozren erzählt die Geschichte seines Lebens mit seiner Mutter Silvija, einer jungen, schönen Kroatin, die Ende der 70-iger Jahre aus Jugoslawien nach Wien kommt und auf der Suche nach einem besseren Leben bald auf dem Strich landet. Von Silvija, die sich im Laufe der Jahre zu einer gutbezahlten Edelprostituierten hinaufarbeitet, oft alleingelassen, versucht Ozren, seinem "aussernormalen" Schicksal als Hurensohn gewachsen zu sein.

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Kronen Zeitung - Tag für Tag ein Boulvardstück
Nathalie Borgers

Der Film bietet einen distanzierten Blick von außen, der zu Einsichten in den Redaktionsalltag verhilft, ein Maß an Selbstdarstellung der Porträtierten zulässt: er ist ein Streifzug durch die Ressorts, der in bester Direct Cinema-Manier präsentiert, wie ungeniert diese Zeitung Politik zum Spektakel erhebt. Frei von Polemik erforscht die Regisseurin mit ihrem Team das System Krone.

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Glockner - Der schwarze Berg
Georg Riha

Georg Riha zeigt die pittoreske Wildheit des Glocknermassivs, seine majestätische Unberührtheit, aber auch seine Eroberung durch Tourismus und Technik. Er verfolgt den Verlauf der Jahreszeiten und dokumentiert in dramatischen Bildern die Launen der Natur. Mehr als zehn neu entwickelte Zeitraffer-Kameras wurden für fast zwei Jahre im gesamten Glocknermassiv platziert, wo sie Tag und Nacht, Jahreszeit für Jahreszeit stufenlos aufzeichneten.

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St. Stephan - Der lebende Dom
Georg Riha

Kaum jemand vermutet im ehrwürdigen Wiener Stephansdom eine reichhaltige Flora und Fauna. Georg Riha hat sich auf eine Expedition begeben und ist dabei auf exotische Schmetterlinge, Raubtiere und sogar auf Bäume gestoßen. Kaum jemand weiß, dass dieser Sakralbau der vielleicht erstaunlichste Naturraum Österreichs ist. Riha und sein Filmteam haben sich auf eine naturwissenschaftliche Expedition gemacht, die sie von den Grundmauern bis zur Spitze des 136 Meter hohen Südturms führte.

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Benny's Video
Michael Haneke

Benny steht am Beginn der Pubertät. Er stammt aus wohlhabendem Haus, seine Eltern sorgen sich kaum um ihn. In der Welt der Videofilme findet er emotionalen Ersatz. Allmählich verändern sich seine Wertmaßstäbe und sein Gefühl für Realität. Als er ein Mädchen, das er kennengelernt hat, am Wochenende mit nach Hause nimmt, kommt es zur Katastrophe.

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La Pivellina
Tizza Covi, Rainer Frimmel

Im Winter steht Patrizias und Walters Wanderzirkus still und ihr Wohnmobil fix auf einem abgeschotteten Terrain am Stadtrand von Rom. Auf einem kurzen Rundgang entdeckt Patrizia ein zweijähriges Mädchen, allein gelassen am Kinderspielplatz und nimmt sich ihrer an. Gemeinsam mit ihrem Mann und dem 14-jährigen Nachbarsjungen Tairo schafft sie der kleinen Asia ein zu Hause auf Zeit, einen winzigen und fragilen Raum der Geschütztheit in einer Randzone der Stadt wie der italienischen Gesellschaft, die selbst keinen Schutz der Öffentlichkeit kennt.

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Pripyat
Nikolaus Geyrhalter

Die Stadt Pripyat liegt fünf Kilometer neben dem Atomkraftwerk Tschernobyl. 50.000 Menschen haben hier bis 1986 gelebt. Heute ist Pripyat eine von der Miliz schwer bewachte und hoch kontaminierte Geisterstadt inmitten der radioaktiv verseuchten Zone, die von der Ukraine bis tief nach Weißrußland reicht. Der Film erzählt vom Überleben in einem improvisierten Mikrokosmos, in dem man nichts essen, nichts trinken und bei Wind keinen Staub einatmen sollte - doch weil Radioaktivität mit menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbar ist, hält sich kaum jemand an diese Empfehlungen.

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Ilona & Kurti
Reinhard Schwabenitzky

Kurt Schneider, ein oberflächlicher, heiterer Typ, erschleicht, von seiner Mutter angestiftet, eine Erbschaft: ein Haus und etwas Geld. Beide sind sich sicher, dass es keine gesetzlichen Erben gibt. Es ist verständlich, dass beide entsetzt reagieren, als eines Tages Ilona, die gesetzmäßige Erbin, aus einem abgelegenen Teil Jugoslawiens auftaucht. Um das erschlichene Erbe nicht zu verlieren, beschließt Mama Schneider, dass Kurti Ilona zu heiraten hat. Mit dem Ziel, Ilona hereinzulegen, verliebt sich Kurti tatsächlich.

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Blutrausch
Thomas Roth

Dr. Kurt Ostbahn begibt sich nach dem letzten Konzert einer längeren Tournee in sein Stammcafé, um auszuspannen. Unvermittelt gerät er in eine äußerst skurrile Kriminalgeschichte. Die spielfreie Zeit füllt sich alsbald mit Laster, Perversion, Mord und Totschlag.

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Im Museum/T4 - Hartheim 1
Werner Kofler / Andreas Gruber, Egon Humer, Johannes Neuhauser

Im Museum: Ein Kustos und ein Besucher gehen durch ein imaginäres Museum jüngerer deutscher Geschichte. Die Bildebene folgt der Dramaturgie einer Kunstführung, indem die (subjektive) Kamera einen Museumsrundgang simuliert: im freien Gelände allerdings.
T4 - Hartheim 1: Schloss Hartheim bei Linz war eine von mehreren Vernichtungsstätten für sogenanntes "unwertes Leben" im Rahmen des Euthanasieprogramms der Nationalsozialisten. Über 30.000 geistig oder körperlich Behinderte, psychiatrische Patienten und KZ-Häftlinge wurden dort ermordet.

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Sonnenstrahl
Paul Fejos

In Sonnenstrahl aus dem Jahr 1933 findet ein junges Paar, das sich lange und tapfer gegen Enttäuschungen und Arbeitslosigkeit gestemmt hat, eine Wohnung in der Wohnhofanlage am Friedrich-Engels-Platz. Doch Schulden lasten. Als Lebensträume endgültig zu scheitern drohen, zeigt sich der Wert der Gemeinschaft.

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Das Fest des Huhnes
Walter Wippersberg

Das Verfahren vieler weißer Forscher, die nach Afrika reisen, um ethnologische Studien zu betreiben und anschließend in Dokumentarfilmen die Gewohnheiten und Gebräuche schwarzer Stämme zu interpretieren, hat Walter Wippersberg umgedreht: In seiner Geschichte verschlägt es einen schwarzafrikanischen Forscher nach Oberösterreich.

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Qualtingers Wien
Harald Sicheritz

Qualtingers Wien beobachtet Hausmeister, Parvenüs, Kriegerwitwen, entführte Wäschefabrikanten und andere Insassen, der als Großstadt getarnten Versuchsstation für Weltuntergänge zwischen Gemeindebau und Kaffeehaus, Friedhof und Würstelstand, Prater und Stundenhotel. Ein 24-stündiger Kürlauf der professionellen Mieselsucht.

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Rammbock
Marvin Krenn

Ein schreckliches Virus vermehrt sich im Norden Europas in rasantem Tempo - die daran Erkrankten werden zu wütenden Bestien. Chaotische Zustände machen sich breit. Aus Angst vor Ansteckung und aggressiven Übergri!en verbarrikadieren sich die noch Gesunden oder flüchten an vermeintlich sichere Orte. Genau zu diesem Zeitpunkt trifft der 35-jährige Michael in Berlin ein, um seine Liebe, seine Ex-Freundin Gabi, zu besuchen. Ein Liebender in Zeiten der Zombiekalypse.

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Karambolage
Kitty Kino

Vor ein paar Jahren lernt Judit den Halbstarken Ernstl kennen, der ihr die Grundbegriffe des Billardspielens beibringt. Um über Enttäuschungen und Karambolagen in ihrem Privatleben hinwegzukommen, wird das Spiel zu ihrer Leidenschaft. Judit trainiert wie eine Besessene, bis sie schließlich als erste Frau ein großes Tournier gewinnt. Doch die letzte Karambolage bahnt sich erst an...

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Rimini
Peter Jaitz

Das fängt ja gut an: Da schmeißt ein Projektleiter der Automobilindustrie, eine Figur wie aus einem Roman von Houellebecq, den Krempel hin. Und ein Polizist, der in seiner Sturheit jedem Krimi-Klassiker entsprungen sein könnte, gibt partout nicht auf. Das hört auch gut auf: Sonnenaufgang über dem Meer in Italien. Und dazwischen...

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Film als Ereignis, Film als Sprache, Denken als Film
Peter Kubelka

"Ich möchte die Philosophie von ihrer Wortgebundenheit loslösen. Ich möchte mit dem Publikum das historisch gewordene Kino abschmecken und zeigen, dass ein Teil vom sogenannten Denken durch den Film abgebildet wird, ähnlich wie ein Unterarm von einem Löffel mit Stiel abgebildet wird. Anschauungsmaterial bringe ich mit. Wie alle meine Vorträge entsteht auch dieser erst am Abend selbst." (Peter Kubelka)

derStandard.at/Kultur verlost sieben Editionen der DER STANDARD Edition "Der österreichische Film".

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