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241 Nominierungen liegen dem norwegische Komitee zur Vergabe des Friedensnobelpreises vor, so viele wie nie zuvor. Und glaubt man dem auf den Preis spezialisierten Historiker Asle Sveen, dürfte einer der Akteure des Arabischen Frühlings jubeln, wenn der Preisträger am kommenden Freitag bekanntgegeben wird. (Foto: Preisträger Kofi Annan, 2001)

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So hat etwa die tunesische Bloggerin Lina Ben Mhenni, die Internet-Chronistin des Umsturzes in ihrem Land war, gute Chancen. "Sie ist eine moderate Muslima, eine Frau, der Preis wäre ein Zeichen der Unterstützung der sozialen Netzwerke (die die Protestbewegungen vorantrieben) und des Arabischen Frühlings", sagt Sveen. Außerdem ist es sieben Jahre her ist, dass mit der kürzlich verstorbenen kenianischen Umweltschutzaktivistin Wangari Maathai eine Frau die Auszeichnung erhielt.

Foto: http://atunisiangirl.blogspot.com/

Kristian Berg Harpviken vom Friedensforschungsinstitut PRIO in Oslo tippt ebenfalls auf eine Hauptdarstellerin des Arabischen Frühlings. Seine Favoritin: die Ägypterin Israa Abdel Fattah ("Facebook-Girl") und die von ihr mitbegründete pro-demokratische "Bewegung des 6. April", die maßgeblich zum Sturz Hosni Mubaraks beigetragen hatte.

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Ein weiterer Kandidat für die Nachfolge des 2010 ausgezeichneten chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo ist der ägyptische Google-Manager und Internet-Aktivist Wael Ghonim, der zum Gesicht der Protestbewegung auf dem Tahrir-Platz und vom "Times"-Magazin zu einem der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2011 gekürt wurde.

Foto: EPA/KHALED ELFIQI

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Wegen seiner Verdienste um die Aussöhnung im Nahen Osten könnte auch Stardirigent Daniel Barenboim, Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden, ausgezeichnet werden. Der israelisch-argentinische Pianist und Dirigent hatte 1999 zusammen mit dem inzwischen verstorbenen palästinensischen Intellektuellen Edward Said das West-Eastern Divan Orchestra gegründet, in dem junge Araber und Israelis zusammen musizieren.

 

 

Foto: EPA/OLIVER¦BERG

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Die afghanische Frauenrechtlerin Sima Samar zählte bereits im vergangenen Jahr zu den Favoriten. Ebenfalls als aussichtsreich gelten russische Menschenrechtler. Unter ihnen besonders die russische Menschenrechtsaktivistin, die ebenfalls bereits im vergangenen Jahr zum Favoritenkreis zählte.

Foto: EPA/S. SABAWOON

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Unter den Genannten finden sich auch der nicht unumstrittene Wikileaks-Gründer Julian Assange, der für die Veröffentlichung der unredigierten US-Botschaftsdepeschen steht.

Foto: EPA/ANDY RAIN

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Der Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, Thorbjörn Jagland, hat zwei Tage vor der Bekanntgabe des Friedensnobelpreises geheimnisvolle Andeutungen zum diesjährigen Empfänger gemacht. Er sei "ein bisschen erstaunt", dass die norwegischen Medien noch nicht verstanden hätten, an wen der Preis diesmal gehe. "Wenn man internationale Medien verfolgt, dann ist es ja mitten im Bild", so der ehemalige Regierungschef. "Ich glaube, der diesjährige Preis wird sehr wichtig. Für mich persönlich wird es eine große Ehre sein, den Gewinner bekannt zu geben, so Jagland.

Foto: EPA/Hakon Mosvold Larsen

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Jagland hat sich in der Vergangenheit mehrfach öffentlich für den Friedensnobelpreis an die EU stark gemacht. In diesem Zusammenhang wird auch der deutsche Altbundeskanzler Helmut Kohl kurz vor der Vergabe wieder zum Favoritenkreis gezählt. Aber auch der Europarat - dessen Generalsekretär Jagland ist - findet sind in der Favoritenliste. Im Sinne der europäischen Integration könnte aber gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen Schuldenkrise auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bemühungen um den Euro geehrt werden.

Foto: AP/Hermann J. Knippertz

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Im vergangenen Jahr konnten Jagland den Preis nicht persönlich übergeben. Der Gewinner, der chinesischen Schriftssteller und Menschenrechtler Liu Xiaobo ist seit Dezember 2009 in China in Haft. (Reuters, red, APA)

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