Mediaanalyse 10/11: Die Reichweiten der österreichischen Tageszeitungen

Grafik: MA

Die Media-Analyse 2010/11 weist dem Riesen "Kronen Zeitung" erstmals seit 1980 eine nationale Reichweite von 37,9 Prozent aus. Im Jahr 1980 hatte das Kleinformat erstmals 37,5 Prozent, 1983 dann schon 38,2. 2009/10 kam die "Krone" auf 39,8 Prozent, nun ging ihre Reichweite signifikant zurück.

"Heute" österreichweit Nummer 2

"Heute" bescheinigt die Media-Analyse nun 12,9 Prozent nationale Reichweite und damit Nummer zwei österreichweit, 2009/10 wurde der Zeitung noch keine nationale Reichweite ausgewiesen. (Der Wert dürfte damals  bei 10,8 Prozent gelegen sein, das wäre ein signifikantes Plus). In Wien lag "Heute" schon vor einem halben Jahr nummerisch auf Platz eins. Nun kommt die von Eva Dichand geführte Gratiszeitung in der Hauptstadt auf 39,9 Prozent, der Vergleichswert von 2009/10: 35,7 Prozent. Die "Krone" liegt in Wien nun bei 33  Prozent.

"Österreich" liegt in Wien auf 22,7 (nach 21,3), legt national signifikant zu auf 10 von 2009/10 9,3 Prozent.

Rückgänge

Die "Kleine Zeitung" liegt national bei 11,3 Prozent nach 2009/10 12,5 Prozent, ein signifikanter Rückgang. Im Stammland Steiermark weist die MA der "Kleinen" nach 55 Prozent Reichweite nun 49,2 Prozent aus. In der zweiten Heimat Kärnten liegt sie bei 50,1 nach 52,8. "Krone" und "Kleine" sind mit ihren signifikanten Rückgängen in breiter Gesellschaft: Die "Tiroler Tageszeitung" ging, national betrachtet, von 4,5 auf 3,9 Prozent zurück. Das "Wirtschaftsblatt" signifikant von 1,3 auf 0,9 Prozent. Die "Kärntner Tageszeitung" signifikant von 0,8 auf 0,6. Die Reichweite der Tageszeitungen insgesamt verringerte sich statistisch signifikant von 75 auf 73 Prozent.

DER STANDARD bei 5,1 Prozent, "Die Presse" bei 3,8

Dem STANDARD weist die Media-Analyse 2010/11 5,1 Prozent aus, "Die Presse" liegt nun unverändert bei 3,8 Prozent nach 3,8 vor einem Jahr. Zur signifikanten Entwicklung des STANDARD gegenüber 2009/10 mit damals 5,6 Prozent verweist dessen Geschäftsführung auf die geplant zurückgenommene Verbreitung der Zeitung.

Die Wochenendreichweite des STANDARD liegt - statistisch innerhalb der Schwankungsbreite - bei 6,4 Prozent; jene der "Presse" bei 4,0 Prozent.

Gratiswochenblattverbund RMA bei 54 Prozent

Die Regionalmedien Austria, Verbund von Gratiswochenzeitungen der Moser Holding und der Styria, kommt auf 54 Prozent Reichweite. Die RMA-Daten umfassen "Wiener Bezirkszeitung bz", "Bezirksblätter" außerhalb Wiens, "Woche" in Kärnten und Steiermark, die assoziierte "Bezirksrundschau" der Moser Holding in Oberösterreich und Regionalwochenblätter des Vorarlberger Medienhauses. Neu mit dabei war auch das "Red Bulletin" aus dem Medienhaus von Red Bull-Macher Dietrich Mateschitz, das auf eine Reichweite von 13,2 Prozent kam.

Iim Sektor der Regionalzeitungen, Magazine und Supplements gab es signifikante Reichweitenrückgänge für einzelne Titel. Mit 2,4 Prozentpunkten am stärksten war das TV-Supplement "tele" betroffen, das verschiedenen heimischen Tages- und Wochenzeitungen beiliegt und eine Reichweite von 25,3 Prozent verbuchte. Deutliche Einbußen gab es auch für "News", dessen Reichweite von 11,4 auf 9,8 Prozent zurückging, und auch "tv-media" aus dem News-Verlag reduzierte seine Reichweite um 1,3 Prozentpunkte auf insgesamt 13 Prozent. Das Nachrichtenmagazin "profil" blieb mit 6,4 Prozent Reichweite stabil.  (red/APA)