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Die Deutsche Börse und die NYSE Euronext wollen bis Jahresende zum größten Börsenbetreiber der Welt fusionieren.

Foto: dapd/Mark Lennihan

Frankfurt/Brüssel - Die EU-Kommission hat ihre Bedenken gegen die geplante Fusion von Frankfurter und New Yorker Börse nun auch offiziell mitgeteilt. Damit ist klar, dass Brüssel das Zusammengehen des deutschen Handelsplatzes mit der US-Börse NYSE Euronext nur unter Auflagen genehmigen wird.

Die Deutsche Börse in Frankfurt am Main betonte, der Brief aus Brüssel stelle nur "eine vorläufige Position der Kommission dar" und nehme in keiner Weise das endgültige Ergebnis der Prüfung vorweg.

Welt-größter Börsenbetreiber

Die Deutsche Börse und die NYSE Euronext wollen bis Jahresende zum größten Börsenbetreiber der Welt fusionieren. Als oberste Kartellbehörde muss die EU-Kommission den Schritt genehmigen.

Die Deutsche Börse betonte, man arbeite in dem Verfahren "eng mit der Europäischen Kommission zusammen" und arbeite weiter "auf den Abschluss der Transaktion bis Ende dieses Jahres" hin. Die Unternehmen seien weiterhin der Überzeugung, "dass der Zusammenschluss den Nutzern erhebliche Kapital- und Kostenersparnisse bietet, die Entstehung eines einheitlichen, liquiden EU-Kapitalmarkts für Geldbeschaffung und Risikomanagement voranbringt und die Wettbewerbssituation nicht grundlegend verändert".

Die EU-Kommission hatte bereits mehrfach klargestellt, dass sie die geplante Gründung der Super-Börse kritisch sieht. "In diesem besonderen Fall sind wir besorgt, dass ein sehr starker Player den Derivatemarkt in Europa monopolisieren könnte", hatte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia Mitte September gesagt. Die obersten Kartellwächter würden nicht zulassen, dass die neue Super-Börse Konkurrenten den Zugang erschwere oder die Flexibilität der Nutzer einschränke.

Welche Vorgaben Brüssel für eine Fusion machen will, ist nicht bekannt. Denkbar sind Vorgaben für den Derivatehandel, wo die neue Super-Börse die Nummer eins in Europa würde.

Die beiden Börsenbetreiber hätten von der Europäischen Kommission ein sogenanntes "Statement of Objections" erhalten, teilte die Deutsche Börse  mit. (APA)