Ein neues Wien Museum am Morzinplatz: Die Ausstellung zeigt einige Entwürfe von TU-Studenten für eine Bebauung der Freifläche am Donaukanal, im Bild das Projekt von Jacub Smagacz.

Rendering: Smagacz

Wien - Schweden- und Morzinplatz gehören nicht unbedingt zu den architektonischen Highlights der Wiener Innenstadt. Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hat bereits kurz nach ihrem Amtsantritt vor knapp einem Jahr angekündigt, die vergammelten Freiflächen in zentraler Lage verschönern zu wollen. Auch der Bezirk ist für eine Umgestaltung. Wie diese aussehen soll, ist allerdings noch offen.

Als ersten Schritt in Richtung Runderneuerung eröffnet Vassilakou heute, Dienstag, die Ausstellung Platz für die Stadt im Wien Museum. Dabei wird die Geschichte der beiden Orte gezeigt und eine Reihe von Vorschlägen für die künftige Gestaltung vorgestellt. An zwei Abenden (13. 10. und 2. 11.) soll auch mit diversen Experten und Stadtbewohnern über die Zukunft des Grätzels diskutiert werden. Der Ort für die Schau ist bewusst gewählt: Direktor Wolfgang Kos und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SP) haben für einen möglichen Neubau des Wien Museums auch den Morzinplatz im Auge. Und der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, hat ebenfalls große Pläne für den Platz beim Donaukanal, auf dem während der Nazi-Zeit die Gestapo-Zentrale stand. Ihm schwebt ein "neues Museumsquartier" vor, das Wien Museum, Jüdisches Museum und Wiesenthal-Institut unter einem Dach vereinigen soll.

Allerdings müsste für diese Großprojekte nicht nur die Garagengesellschaft, die die Anlage unterm Platz betreibt, auf ihr Baurecht verzichten, sondern auch eine Reihe statischer Fragen geklärt werden. Einige TU-Studenten haben trotzdem schon einmal Entwürfe für ein neues Wien Museum erarbeitet (siehe Bild) und zeigen sie im Rahmen der Schau. Sie läuft bis 6. November. (stem, DER STANDARD; Printausgabe, 4.10.2011)