Gesamtgehzeit 4½ Stunden, Höhendifferenz rund 400 m. Kein Stützpunkt auf der Runde, Gaststätten in Bärnkopf. Karte "Wandern im Herzen des Waldviertels", Maßstab 1:40.000; Wanderkarte Bärnkopf, Maßstab 1:50.000; zur Unterstützung ÖK25V Blatt 4322-West (Gutenbrunn), Maßstab 1:25.000.

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"Mit seinen 1.041 m zählt er zu den höchsten Erhebungen des südlichen Waldviertels. Von seiner Höhe, einer einzigen steil nach Süden abfallenden Felsplatte, hat man nach allen Seiten eine herrliche Aussicht. Zu Füßen des Beschauers liegen die bewaldeten Kuppen und sanften Wellen des Weinsbergforstes. Nach Süden reicht der Blick bis nach Eisenerz in der Steiermark, nach Westen bis an die Grenze von Tirol und zum Watzmann in Bayern. Richtet man den Blick hingegen nach Norden. So bleibt das Auge zunächst am "Stockzahn" des Waldviertels, der Ruine Arbesbach, haften.". Diese Zeilen schreibt der Verfasser des Heimatbuches der Gemeinde Bärnkopf und animiert zu einer Besteigung des Weinsbergs, der höchsten Erhebung im größten geschlossenen Waldgebiet Österreichs. Wer dieser Empfehlung folgt, erlebt eine Überraschung: er sieht (fast) nichts, denn die umgebenden Fichten sind schon viel zu hoch.

Der Weinsberg hüllt sich in einen Schleier des Geheimnisvollen. Knapp unterhalb des Gipfels stehen die kärglichen Reste einer Burg, die wahrscheinlich einst die höchstgelegene in Niederösterreich war.

Die Runde zu dem die Fantasie anregenden Weinsberg führt auch zum Schlesinger- und zum Hubertusteich. Beide Gewässer dienten einst für die Holztrift über den Sarmingbach zur Donau, die bis 1892 in Betrieb war. Später wurde das Wasser des Schlesingerteichs zur Kleinen Ysper geleitet. Unterhalb des Schlesingerteiches sind noch Relikte des G'flüder-Schwemmkanals zu sehen, einer aus Baumstämmen und Steinen gefertigten Rinne. Am Ende der Runde verläuft der Weg auf der Trasse einer ehemaligen Waldbahn.

Die Runde - die vorwiegend auf Forst- und Güterwegen verläuft - weist keine Schwierigkeiten auf. Allerdings sind alle von Bärnkopf ausgehenden Wanderrouten nur in einer Richtung mit Nummern und Wegweisern beschildert, was bei Kombinationen zu Orientierungsproblemen führen kann.

Die Route: Etwas östlich der Kirche von Bärnkopf - an der Straße nach Gutenbrunn - finden sich die Wegweiser und der Beginn einer roten Markierung zum Schlesingerteich, den man im leichten Bergab nach etwa einer halben Stunde erreicht. Beim Bad und dem ehemaligen Teichwächterhaus wechselt man nach links auf eine mit einem Schranken gesperrte Forststraße, wandert gleich wieder nach links in den Talgrund, passiert eine Tafel mit dem Hinweis auf eine ehemalige Mühle und gelangt über freies Terrain zum Hubertusteich. Gehzeit ab Bärnkopf eine Stunde.

Nun hält man sich nach links auf einen Fahrweg und trifft auf die Beschilderung des Lichtbergweges mit der Nummer 65, auf den man nach rechts einschwenkt. Noch vor dem Pfaffenstegteich, den man zum Teil durch die Bäume erspäht, geht es nach links, es folgt ein langer, aber recht gemütlicher Anstieg. In einem großen Bogen gelangt man an den Fuß der in den Karten nicht benannten, auf einer Tafel als Buchelberg bezeichneten Höhe mit der Kote 1022, die aber nicht betreten wird. Fast ebenen Wegs gelangt man zum Dreiblöchlberg. Gehzeit ab Hubertusteich 1½ Stunden. Auf dem rot markierten Weg Nummer 60 gelangt man zur Straße Bärnkopf-Gutenbrunn, der man ein kurzes Stück nach Osten folgt und dann zum Weinsberg - Wegweiser - aufsteigt. Gehzeit ab Dreiblöchelberg eine Dreiviertelstunde.

Zurück zur Straße, diese querend kommt man zur roten Markierung, der man nach Westen folgt. Sie führt zurück zum Ausgangspunkt Bärnkopf. Gehzeit ab Weinsberg 1¼ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/01.10.2011)