Wasserfall im Maltatal Nationalpark Hohe Tauern.

Foto: Österreich Werbung/Jezierzanski

Gesamtgehzeit vier Stunden, Höhenunterschied 750 Meter. Kein Stützpunkt auf der Runde, Quelle auf der Gmeinalm, Kordon-Hütte durchgehend geöffnet. ÖK25V Blatt 3105-Ost (Millstatt), Maßstab 1:25.000.

Grafik: DER STANDARD

Die Geografen sind offensichtlich verschiedener Meinung über die östliche Begrenzung der Hohen Tauern. In manchen Publikationen wird die Arlscharte angeführt, in anderen wieder die Katschberghöhe und das Tal der Lieser, was eher den Tatsachen entspricht, denn dann werden auch mit dem Hafner, dem Großen und dem Mittleren Malteiner Sonnblick drei Dreitausender dem höchsten österreichischen Gebirgszug zugeordnet.

Dem Wanderer, der das Stubeck im Zwickel zwischen Lieser und Malta als Ziel wählt, kann das im Grunde genommen gleichgültig sein, denn er schätzt den Berg als herrlichen Aussichtsgipfel inmitten einer weiten, romantischen Almregion, die in ihrem Charakter mehr den Nockbergen als den felsigen und teilweise mit Eis bedeckten Türmen rund um die Hochalmspitze ähnelt.

Schon der Anstieg aus dem Süden über einen breiten, freien Rücken bereitet uneingeschränktes Vergnügen, denn man schaut auf der einen Seite immer zur Hochalmspitze und erblickt auf der anderen die Kuppen der Nöcke, die sich auf die Bundesländer Kärnten, Salzburg und Steiermark verteilen.

Am höchsten Punkt zeigen sich auch ein Teil des Lungaus mit den dahinterliegenden Niederen Tauern, ein Abschnitt der Gailtaler Alpen und der Julischen Alpen. Dazu gesellt sich ein herrlicher Tiefblick in das Maltatal. Im Abstieg hat man auf längeren Abschnitten das malerische Gmünd am Zusammenfluss von Lieser und Malta direkt vor Augen.

Die Tour auf das Stubeck zählt zur Kategorie "Genusswandern"; erstens beginnt sie bei der Frido-Kordon-Hütte in einer Höhe von rund 1650 Meter, wodurch sich die zu bewältigenden Höhenunterschiede deutlich reduzieren, zudem wechseln ständig steilere und flachere Abschnitte, sodass sich auch reichlich Möglichkeiten zum Verschnaufen bieten und man Gelegenheit findet, sich an der herrlichen Umgebung und den Ausblicken zu erfreuen. Nur Einsamkeit darf man nicht erwarten, was bei den vielen Vorzügen des Stubecks auch nicht überrascht.

Die Route ist tadellos beschildert und markiert, bei nebeligem Wetter allerdings muss man in dem weitläufigen Gelände aufpassen, um nicht vom richtigen Weg abzukommen; aber da verliert die Tour ohnedies an Reiz.

Die Route: Vom nördlichen Stadttor Gmünds fährt man auf einer schmalen, aber guten Mautstraße bis zur hochgelegenen Frido-Kordon-Hütte und wählt dort die rote Markierung, die fast direkt nach Norden führt. Beim Ecken beginnt die freie Almregion, über einen Rücken der Moosstritzen erreicht man unschwierig den Gipfel des Stubecks. Gehzeit ab Frido-Kordon-Hütte zwei Stunden.

Nun folgt ein steiler Abstieg nach Norden in die Torscharte, die man nach einer knappen halben Stunde ab dem höchsten Punkt erreicht. Dort hält man sich links und wandert fast eben auf dem Westhang des Stubecks zur Gmeinalm. Ab Torscharte eine Dreiviertelstunde, eine weitere Dreiviertelstunde braucht man auf einem Fahrweg zur Anstiegsroute und zurück zum Ausgangspunkt. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/24.09.2011)