Wien - Braucht der Wiener Flughafen eine dritte Piste? Während am Montag in Schwechat weiterverhandelt wurde, ringt die Wiener VP um eine Position zu diesem Thema. Umweltsprecher Roman Stiftner äußert sich skeptisch zur neuen Start- und Landebahn: Die Anrainer würden zu Recht eine Zunahme der Lärmbelastung befürchten. Während die dritte Piste zu einem geringeren Geräuschpegel in der Donaustadt führen würde, müssten die Bewohner von Liesing, Penzing, Hietzing, Favoriten und Simmering mit mehr Lärm rechnen.

Ziel der derzeit laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) müsse es sein, die Fluglärmbelastung "fair zu verteilen und nicht zunehmend auf dichtverbautes Gebiet zu konzentrieren", fordert Stiftner.

Die Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, Brigitte Jank, appelliert hingegen an die "Konsensbereitschaft" der Beteiligten am UVP-Verfahren, auf dessen Abschluss sie bis Jahresende hofft. Ohne die dritte Piste müsse der Flughafen "sein Geschäftsmodell grundlegend ändern und das Angebot nach unten nivellieren", ist Jank überzeugt. (hei, DER STANDARD; Printausgabe, 6.9.2011)