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Schlechte Zeiten?

Nicht für die Hersteller im obersten Luxus-Segment. Mitnichten haben Börsentiefs und Kriegsängste die Kauffreude der Superreichen getrübt. Vielmehr, berichtet Wolfgang Engstler, Bentley-Chefverkäufer in Österreich, habe man nach 9/11 weltweit einen eigentlich typisch österreichischen Wesenszug beobachten können:

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Wenn das Leben eh so schnell vorbei sein kann,

dann sollte man es wenigstens genießen. Verkaufts mei Gwand, i foahr in Himmel - das vorzugsweise in einem Bentley, Super-Ferrari, Maybach oder Rolls.

Die Verkaufszahlen

der Millionen-Gefährte stiegen entgegen den Erwartungen und verharren heute auf einem Niveau, das Millioneninvestitionen locker rechtfertigt, wie sie etwa jüngst Konzernmutter Volkswagen bei Bentley getätigt hat.

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Der Schub an Geld und Technologie

waren für das Prestigelabel auch bitter notwendig gewesen. Zwar betont man heute noch mit Stolz, dass allein am Lenkrad 15 Stunden genäht wird. Doch viele Langatmigkeiten hatten weniger mit Detailverliebtheit als mit veralteten Strukturen zu tun.

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Mit VW ist die zeitgemäße Logistik eingekehrt,

wie man sie zum Überleben und Geldverdienen braucht - und übrigens auch ein Lederlieferant aus Feldbach, Steiermark: Die kunstfertigen Sattler und Schneider in Crewe verarbeiten nunmehr Tierhäute der Firma Boxmark, die das ruhmreiche Haus Conolly abgelöst hat - ein Renommierauftrag für die heimische Industrie.

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Erster vollwertiger Bote

der guten neuen Zeiten bei Bentley ist der Continental GT, der stilistisch an ein Modell aus den 50ern angelehnt ist und sonst alles aufbietet, was von der Klientel vorausgesetzt wird. Mit 560 Allrad-geerdeten PS aus dem Sechsliter-Zwölfzylinder ist der Bentley-Tradition gemäß gut Porsche ärgern (0 auf 100 in 4,8 Sekunden).

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Und wenn schon

am Lenkrad zwei Tage genäht wird, kann man sich vorstellen, dass es sich auch gut sitzt und dass man sich bei Höchstgeschwindigkeit immer noch so gut unterhalten wird können wie eben noch im Salon des Clubhauses. Auslieferung ab Herbst, ein Viertürer folgt.

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Preis?

Für Bentley okkasionell unter 200.000 Euro. Die Österreich-Division, zu der auch Länder im Osten zählen, hat über 50 Kaufverträge an den reichen Mann gebracht.

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Die aktuelle Arnage-Reihe

hilft die Wartezeit zu verkürzen. Das Spektrum reicht von der superlangen Chauffeurs-Limo (RL) bis zum "Monte Carlo-St.-Tropez-Express" (R).

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Alles mit fassweise Hubraum,

Aufladung und Bergen an Schub, bei einem Drehmoment jenseits der 800 Nm frisst Truckfahrer der Neid.

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Wem das alles ein bisschen zu gewöhnlich ist,

kehrt noch bei der Veredelungsabteilung Mulliner ein. Gerne erzählt man die Episode von dem Herrn, der dort mit einem Stück Holz aus seinem Garten - oder sagen wir besser: aus seinem Park aufgetaucht ist. Das stammte von seinem Lieblingsbaum, und er wünschte die Intarsien seines neuen Bentley daraus gefertigt.

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Ein Auftrag

ganz nach Zuschnitt der Mulliner-Leute. Die sind in bester Übung, nachdem sie gerade das offizielle Auto der Queen gebaut haben. 1:0 für Bentley im Prestigeduell mit Rolls-Royce. (Timo Völker, AUTOMOBIL 23.5.2003)

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Bentley Wien

foto: apa/hanson