Klagenfurt - Ex-Infrastrukturminister Mathias Reichhold hat am Donnerstag den Aufsichtsratsvorsitz bei den Klagenfurter Stadtwerken zurückgelegt, ebenso seine Aufsichtsratsfunktion, und zwar bis zur restlosen Klärung seines Falls. Das erklärte Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (FPK) in einer Aussendung.

Scheider erklärte, er habe bereits am Mittwoch ein Gespräch mit Reichhold geführt. Am Donnerstag habe der Ex-Politiker ein Schreiben an den Bürgermeister gerichtet, in dem er seinen vorläufigen Rückzug aus dem Aufsichtsgremium bekanntgab. In der Stellungnahme Reichholds betont dieser erneut, er habe mit den Vorfällen rund um die Telekom nichts zu tun.

Und weiter: "Obwohl die Stadtwerke auf einem guten wirtschaftlichen Weg sind, lege ich bis zur Klärung meines Falles den Vorsitz des Aufsichtsrates und meine Aufsichtsratsfunktion in der Stadtwerke AG und der EKG (Energie Klagenfurt, Anm.) zurück. Ich will damit vermeiden, dass die Stadtwerke in eine politisch motivierte und polemisch geführte Diskussion geraten."

Reichhold ist in die Affäre rund um dubiose Zahlungen an und vom Lobbyisten Peter Hochegger verwickelt. Der ehemalige Infrastruktur- und Verkehrsminister habe nach seinem Ausscheiden aus der Regierung 72.000 Euro von Hochegger erhalten, die Zahlung im Jahr 2005 sei unter Telekom Beratung verbucht, berichtet das Magazin "News". Der frühere Kurzzeit-FPÖ-Bundesparteiobmann Reichhold bestätigte zwar über seinen Anwalt die Summe, dabei handle es sich aber nicht um Telekom-Beratung, sondern um ein Honorar, das er von Hochegger für Beratung im Zusammenhang mit der EU-Präsidentschaft Österreichs erhalten habe.(APA)