Vergangene Woche gab Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) das Ergebnis des "Calls" bekannt, also jener zusätzlichen Offensive, die im Endeffekt 6.250 neue Wohnungen für die Bundeshauptstadt bringen soll. Sieben Konsortien hatten sich bis 5. April beworben, sechs wurden akzeptiert - und diese sind wie folgt:

  • Vienna Insurance Group in Kooperation mit der Erste Bank Group, Sozialbau, Heimstätte sowie dem Österreichischen Volkswohnungswerk;
  • Bank Austria Realinvest Immobilien in Kooperation mit Arwag und Kallco;
  • Raiffeisengruppe Wien/Uniqua, Bawag-PSK, S-Wohnbaubank in Kooperation mit den Bauträgern Österreichisches Siedlungswerk, Wohnbauvereinigung für Privatangestellte, Wien-Süd, Gewog, Migra, Familienwohnbau, Donaucity Wohnbau AG sowie Waldmühle Rodaun Errichtungs- und VerwertungsgmbH;
  • Immofinanz, Raiffeisenlandesbank NÖ/Wien in Kooperation mit dem gewerblichen Bauträger Buwog;
  • Unicredit Bank Austria, Uniqua Immobilienservice sowie Raiffeisenbank International in Kooperation mit den Bauträgern Bauhilfe, Brachmühle Besitz GmbH, BWS, Frieden, Heimat Österreich, Heimbau, Mischek Systembau, Neue Heimat, Stadtrand Süd, Stumpf Wohnprojekte sowie Wiener Heim;
  • Unicredit Bank Austria in Kooperation mit dem Bauträger Gesiba.

Die Stadt knüpfte an die Vergabe der günstigen Darlehen Bedingungen, die sich am geförderten Wohnbau orientieren. Einerseits wurden Mietzinsobergrenzen definiert, die allerdings über dem geförderten Wohnbau liegen, andererseits auch hohe Qualitätsstandards vorgegeben. Außerdem sind auch Obergrenzen bei den Eigenmittelbeiträgen der Mieter einzuhalten.

Konkret stehen künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern der neu entstehenden Wohnhäuser zwei Varianten - je nach Wunsch - zur Verfügung. Bei Variante A ist die Nettomiete mit maximal 6,10 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche begrenzt. Der zu leistende Finanzierungsbeitrag liegt bei 150 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche. Bei Variante B ist die Nettomiete mit max. 4,75 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche begrenzt, der zu leistende Finanzierungsbeitrag liegt dafür bei 500 Euro pro Quadratmeter.

Die verpflichtende Mietpreisbindung besteht zehn Jahre lang ab Baufertigstellung und gilt sowohl für Neuvermietung als auch Wiedervermietung. Konkret heißt das, dass bei Mietvertrags-Neuabschlüssen in den ersten zehn Jahren nach Baufertigstellung nur der begrenzte Mietzins verlangt werden darf, der dann über den gesamten Zeitraum des Bestehens des Mietvertrags eingehalten werden muss. Erst beim nächsten Neuabschluss darf der "angemessene", freie Mietzins eingehoben werden. Die Nettomieten werden jährlich VPI-indiziert.

Die nächsten Schritte

Von September bis Dezember 2011 werden die Liegenschaftstransaktionen der Stadt Wien - MA 69 - durchgeführt. Unmittelbar nach erfolgter Transaktion können die jeweiligen Projekte beim Beirat eingereicht werden. Die ersten Jurierungen sind daher noch 2011 möglich.
Die Entschlüsse für die Mittelvergabe werden zwischen Oktober und Dezember gestaffelt erfolgen, da die Bauträger noch den genauen Mittelbedarf kalkulieren müssen. Die Genehmigung der Darlehensvolumina durch die MA 50 wird in den Gemeinderatssitzungen ab dem 29. September erfolgen.

Alle benötigten Darlehen werden unmittelbar nach dem jeweiligen Gremialbeschluss ausbezahlt. Der fixe Zinssatz beträgt bis April 2022 3,9 Prozent. Als Sicherheiten werden Bankgarantien oder verbücherungsfähige Pfandurkunden eingesetzt. Das Darlehen ist endfällig, daher werden vierteljährlich nur die Zinsen getilgt, das Kapital wird am Ende der Laufzeit, ähnlich wie bei einer Anleihe, zurückgezahlt. (red)