Üppig zeigen sich die musikalischen Begleiterscheinungen der Linzer Ars Electronica, die sich heuer unter dem Schlagwort "Origin" der Grundlagenforschung und den "Freiräumen des Denkens und Erfindens" widmet. Am Thema will sich die sogenannte Ars Electronica Nightline abarbeiten, die sich auf mehrere Linzer Locations verteilt.

Allen voran das US-amerikanische Tesla Orchestra, das täglich außer Samstag und Dienstag im Ars Electronica Center mittels zweier gigantischer Teslaspulen Musik generiert, was in Form eines heftigen Blitzgewitters zum visuellen Ereignis gerät. Krafttrommler Didi Kern und Musikarbeiter Richie Herbst interpretieren den theoretischen Überbau - indem sie der Free-Jazz-Ikone Sun Ra in der Stadtwerkstatt einen Tribute-Abend in Schallplattenform widmen. Musikalische Grenzen sind unerwünscht, was sich bis Dienstag noch an Orten wie dem Posthof oder im Grand Café zum Rothen Krebs und mit Namen wie Cherry Sunkist, de:Bug-Herausgeber Sascha Kösch alias DJ Bleed oder Karl Möstl und das bewährte Shy-DJ-Team äußert.

Um die Kunst brachialen Feierns geht es am Samstag im Wiener Flex. Der hyperaktive Ferris MC alias Electro Ferris - unter dem Pseudonym Ferris Hilton bei der Festivalinstitution Deichkind agierender Spaßvogel - kommt als DJ über Wien und wartet für gewöhnlich mit publikumsfreundlichen Sounds quer durch auf.

Und um die Kunst der Visuals geht es in der baulich imposanten St. Marxer Rinderhalle, die sich neuerdings zu Partyzwecken Media Opera nennt und am Freitag  mit Quasi eine Techno-Veranstaltung präsentiert, die von DJ Boris vom Berliner Hipster-Schuppen Berghain beschallt wird. (lux/ DER STANDARD, Printausgabe, 2.9.2011)