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Die Zentrale in Frankfurt

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Graz - Die für den Versand in Mittel- und Osteuropa zuständige Neckermann Beteiligungs GmbH streicht in Graz rund 40 Arbeitsplätze. Neckermann Deutschland bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "Kurier" (Donnerstag-Ausgabe). In Summe gehen bis Jahresende rund 160 weitere Jobs in Süd- und Osteuropa verloren, da in den Ländern Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien und der Ukraine bis Jahresende der Versandhandel eingestellt wird. Für die Grazer Mitarbeiter soll in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat eine "sozial verträgliche Lösung" gefunden werden, so eine Sprecherin zur APA. Eventuell könnte ein Teil der Mitarbeiter bei der ebenfalls in Graz angesiedelten Muttergesellschaft Neckermann Versand Österreich AG (NVÖ) unterkommen.

Die NVÖ ist über die Tochtergesellschaft Neckermann Beteiligungs GmbH bisher für die CEE-Auslandsmärkte zuständig gewesen, nun wolle man sich aber auf das Österreich-Geschäft konzentrieren, hieß es aus der Frankfurter Firmenzentrale. In Graz sind derzeit rund 360 Mitarbeiter beschäftigt.

In den fünf genannten Ländern in Mittel- und Osteuropa wurden von Neckermann im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 50 Mio. Euro umgesetzt, was deutlich unter dem Vorjahr gelegen sein soll. In Österreich war es mit rund 103 Mio. Euro das Doppelte und zudem ein Plus von rund 22 Prozent gegenüber dem vorherigen Geschäftsjahr. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) verbesserte sich um rund fünf Mio. Euro auf allerdings immer noch minus 3,4 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern wurde ebenfalls gesteigert und lag leicht im Plus, hieß es.

Neckermann setzte zuletzt verstärkt auf den Internethandel, Österreich ist nach Deutschland der wichtigste Markt der Gruppe. 2010 hat die Neckermann-Gruppe 1,29 Mrd. Euro in neun Ländern umgesetzt. Die Grazer Niederlassung hat eine lange Tradition als Versand- und Lagerhaus, sie gehörte bis 1994 zum Kaufhaus Kastner & Öhler. (APA)