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Noch A-Tec-Chef Mirko Kovats

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - A-Tec-Chef und Mehrheitseigentümer Mirko Kovats hat seinen Rücktritt bis zum Jahresende angekündigt, bestätigte eine Sprecherin des börsenotierten Mischkonzerns A-Tec einen diesbezüglichen "Format"-Bericht. "Meine Aufgabe bei der A-Tec ist beendet, wenn ein Investor gefunden ist - der bestmögliche, hoffe ich", sagte Kovats. Sein Rücktritt komme nicht überraschend, da mit Investoren eine neue Mannschaft komme, als Schuldeingeständnis will er den Schritt aber nicht verstanden wissen.

Zuletzt waren die Rufe nach einem Abgang von Kovats immer deutlicher geworden, Kleinanlegervertreter Wilhelm Rasinger forderte am vergangenen Montag auch öffentlich seinen Rücktritt.

Abwesend bei der Hauptversammlung

Kovats will noch den Einstieg des neuen Investors abwickeln, der bis Ende September gefunden werden soll. Sein Fehlen bei der Hauptversammlung am Mittwoch rechtfertigte er mit den Verhandlungen über den Einstieg eines neuen Investors bei der A-Tec. Zu den Gesprächen äußerte sich Kovats nicht, schoss aber gegen die tschechisch-slowakische Penta-Gruppe, die ein Angebot für die in Finanznöten befindliche A-Tec gelegt hatte. "Wir haben herausgefunden, dass frühere KGB-Mitglieder den Fonds gegründet haben und dass es nicht nachvollziehbar ist, woher das Geld stammt." Solange die Herkunft des Kapitals nicht geklärt sei, werde mit Penta nicht weiterverhandelt.

Penta spricht indes in einer Aussendung von "grundlos persönlichen und emotionalen Attacken" seitens Kovats'. Man sei offiziell nicht informiert worden, dass es zu einen Abbruch der Gespräche gekommen sei. Penta sieht in den Kovats-Angriffen ein Ablenken von der für Freitag erwarteten Entscheidung im Bieterprozess um die A-Tec und betont erneut, genügend Geld für den Kauf der finanziell angeschlagenen A-Tec zu haben.

Kovats will A-Tec-Anteile behalten

Kovats zufolge hat Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach zugunsten der tschechisch-slowakischen Gruppe lobbyiert. Dass der an A-Tec interessierte Investor Contor Industries eine Strohfirma der A-Tec sei, weist Kovats zurück. "Das ist lächerlich." Contor Industries wurde Kovats zufolge vom "selbstständigen Berater der A-Tec" Thomas Schätti gegründet - an der selben Firmenadresse wie die A-Tec.

Auch den Vorwurf der mangelnden Transparenz lässt Kovats nicht gelten: "Wir verhandeln hinter den Kulissen um das beste Angebot." Wie viel Kovats von seiner 66-prozentigen Beteiligung an der A-Tec behalten werde, ließ er offen: "Einen Anteil werde ich sicherlich behalten, aber so viel wie jetzt wird es künftig wohl nicht mehr sein, falls es einmal zu einer Kapitalerhöhung kommt." Zu seinen Zukunftsplänen sagte Kovats, dass er sich nicht zur Ruhe setzen wolle und sich durchaus vorstellen könne, ins Ausland zu gehen.

Bis Ende September muss ein Investor für die A-Tec gefunden werden, der rund 210 Mio. Euro auf den Tisch legt, um die mit den Gläubigern vereinbarte Quote von 47 Prozent zu erfüllen. (APA/red)