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Webcam übertrug pikante Bilder an Sicherheitsfirma.

Dank spezieller Software können heute verlorengegangene oder gestohlene mobile Geräte via Internet-Verbindung wieder aufgefunden werden. Eine solche Spionage-Software kann aber auch unangenehme Folgen haben. Nun wurde der Fall einer Lehrerin in den USA bekannt, die gemeinsam mit ihrem Freund eine Klage gegen die Polizei anstrengt. Sie hatte von einem Schüler an ihrer High School in Ohio ein günstiges Netbook gekauft, das laut seinen Angaben einen technischen Schaden habe, den er nicht reparieren könne.

Erotische Aufnahmen

Nachdem sie den mobilen Rechner zum Laufen gebracht hatte, kontaktierte die 52-jährige Lehrerin ihren Freund, mit dem sie eine Fernbeziehung führt. Beim Video-Chat kam es zu erotischen Aufnahmen. Auf dem gestohlenen Gerät war allerdings eine Überwachungssoftware installiert. Als der Rechner zu laufen begann, wurden die pikanten Bilder samt IP-Adresse an die Sicherheitsfirma Absolute übertragen.

Bilder seien Geschmacklosigkeiten

Nachdem die Daten an die Polizei weitergeleitet wurde, wurde die Lehrerin unmittelbar aufgesucht und wegen Diebstahls des Geräts verhaftet. Von den Beamten wurden ihre Webcam-Aktivitäten zudem als Geschmacklosigkeiten bezeichnet.

Gute Chancen auf Erfolg

Die Klage gegen die Frau wurde rasch eingestellt. Sie reagierte ihrerseits mit einer Klage gegen das Sicherheitsunternehmen Absolute und die Polizei mit dem Vorwurf auf Verletzung der Privatsphäre. Das zuständige Gericht rechnete der Klägerin gute Chancen zu, um mit der Klage durchzukommen. Der Antrag der Polizei auf Klageabweisung wurde abgelehnt. Mit der Erfassung und Weiterleitung der Webcam-Bilder hatte man gegen das Datenschutzgesetz Electronic Communications Privacy Act, kurz ECPA, verstoßen. Die Hauptverhandlung steht allerdings noch bevor. Sollte die Klage erfolgreich durchgehen, müssen Sicherheitsfirmen ihr Angebot für derartige Anti-Diebstahlssoftware überdenken.

This Guy Has My MacBook

Im Juni erst wurde einem US-Amerikaner sein MacBook gestohlen. Mithilfe der Tracking-Software Hidden konnte er heimlich Fotos vom Dieb über die Webcam des gestohlenen Geräts machen, die er anschließend über einen Blog This Guy Has My MacBook verbreitete. (red)