Der Schweizer Medienkonzern Tamedia hat durch die Übernahme des Westschweizer Verlagshauses Edipresse das Ergebnis sprunghaft verbessern können. Der Umsatz kletterte im Halbjahr um 55,1 Prozent auf 558,9 Mio. Franken (472 Mio. Euro). Der Gewinn wuchs noch stärker, nämlich um 67 Prozent auf 87,7 Mio. Franken.

Es sei das beste Halbjahresergebnis der letzten zehn Jahre, teilte Tamedia am Mittwoch mit. Unternehmenschef Martin Kall werde seine Aufgabe anfangs 2013 an seinen bisherigen Stellvertreter Christoph Tonini übergeben und sich beruflich neu ausrichten. Kall, der sei April 2002 die Unternehmensleitung inne hat, solle auf diesen Zeitpunkt hin in den Verwaltungsrat gewählt werden.

Die neu eingeführte Segmentberichterstattung verdeutliche die zunehmende Bedeutung der digitalen Medien, hieß es weiter. Der externe Umsatzanteil des wachstumsstarken Geschäftsfeldes Digital sei gegenüber dem Vorjahr von 9,5 auf 11,0 Prozent gestiegen. Die Umsätze der meisten Zeitungen entwickelte sich stabil, während der Werbedruck nur noch leicht stieg.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat sich mit 88,7 Mio. Franken im Vergleich zum Vorjahr (46,7 Mio. Franken) beinahe verdoppelt. Wesentlich dazu beigetragen habe die erstmalige Berücksichtigung der übernommenen Edipresse Suisse.

Die nicht weitergeführten Bereiche erzielten noch einen Gewinn von 0,3 Mio. Franken. Zu ihnen gehören die TV-Sender TeleBärn und TeleZüri, die gemäß Ankündigung von vergangener Woche an die Aargauer AZ Medien verkauft werden. (APA)