Bild nicht mehr verfügbar.

Im Gegensatz zum Mundspeichel sind die Sekrete in der Nase hochinfektiös.

Leverkusen - Zur Begrüßung reiben Eskimos oder die Ureinwohner Neuseelands traditionell ihre Nasen aneinander. Dieser auch "Nasenkuss" genannte Riechgruß diente ursprünglich dazu festzustellen, wen man "gut riechen" kann. Denn die Partnerwahl wird durch Botenstoffe der Nase, sogenannte Pheromone, gesteuert.

Auch in Österreich wird der Nasenkuss mitunter praktiziert. Allerdings dient er hier weniger der Begrüßung, sondern wird vielmehr als spielerisch zärtliche Geste verstanden. In der Erkältungszeit kann diese Berührung Folgen haben: Beim vermeintlich harmlosen Nasenkuss ist das Ansteckungsrisiko höher als beim Küssen auf den Mund, berichtet der deutsche Online-Reportagedienst humannews. Der Grund: Erkältungs- und Grippeviren bevorzugen die Nase als Lebensraum, die Schleimhäute dienen als Eintrittspforte. Im Mund dagegen werden die Viren rasch inaktiviert und geschluckt.

Hände übertragen Erkältungsviren

Häufiger als die Tröpfcheninfektion durch Niesen oder Husten, ist die Kontaktkontamination, also die Viren-Übertragung durch unmittelbare Berührung. Das passiert entweder direkt, wenn beispielsweise ein erkälteter Mensch einem anderen zur Begrüßung die Hand gibt, oder indirekt über Gegenstände wie Türklinken oder Haltegriffe, an denen Viren haften. Sind die Erreger einmal auf den Handflächen, können sie dort bis zu drei Stunden überleben und problemlos zu den Schleimhäuten von Nase, und Augen gelangen, wenn man sich ins Gesicht fasst. Eine amerikanische Studie zeigt, dass sich der Mensch ca. 16 Mal pro Stunde mit den Händen im Gesicht berührt.

Jede Erkältung beginnt auf der Nasenschleimhaut, deshalb gilt es in der Erkältungszeit auf Nasenküsse verzichten, regelmäßig die Hände zu waschen und  Berührungen im Gesicht zu vermeiden. Zungenküssen ist dagegen gesund, kurbelt es doch neben der geringen Ansteckungsgefahr auch noch die Immunabwehr an.  (red)