Erfreuliche neue Entwicklungen für Menschen mit starkem Bluthochdruck, die auf blutdrucksenkende Medikamente nicht ausreichend ansprechen: Überaktive Nierennerven können mittels Hochfrequenzstrom ausgeschaltet werden („interventionelle renale Sympathikus-Denervation"), wodurch sich nicht nur der Bluthochdruck verringert, sondern auch das Entstehen von Herzrhythmusstörungen („Arrhythmogenese") günstig beeinflusst werden kann.

Das Forscherteam um Frank Himmel, vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, hatte erstmals an 14 Patienten die Auswirkung dieses per Katheter durchgeführten Eingriffs auf die Herzfrequenzvariabilität (Schwankungen der Herzfrequenz um einen durchschnittlichen Herzfrequenz-Wert) untersucht. Die Ergebnisse zeigten drei Monate nach erfolgter renaler Denervation eine Verringerung des Blutdrucks um 23/9 (systolische Senkung 23 mmHg, diastolische Senkung 9 mmHg) sowie eine Verbesserung der Herzfrequenzvariabilität. Ursache dafür, so Himmel auf dem Europäischen Kardiologenkongress (ESC) in Paris, ist die Verringerung einer erhöhten Aktivität des sympathischen Nervensystems (Stressnervensystem) am Herzen.

Die Studienteilnehmer hatten zuvor einen systolischen Blutdruck von mindestens 150 mmHg trotz Einnahme von mindestens drei blutdrucksenkenden Medikamenten. Die Medikation wurde während des Beobachtungszeitraums beibehalten. (red)