Seit Kottan im heimischen Fernsehen ermittelte,

ist die "Wuchtel" Bestandteil jedes österreichischen Krimidrehbuchs. Manchmal kommt sie lauwarm daher. Und nicht selten wird beim begeisterten Schieben der "Wuchteln" auf das Drehbuch vergessen.

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Jüngstes Beispiel: Trautmann, ein Wiener Polizist

mit unkonventionellen Methoden, wie wir sie aus dem Kino kennen, klärte in der TV-Serie am Sonntag den Mord an einem Arzt mit einer stark ausgeprägten Vorliebe für wilde Sexpartys und heimlich aufgenommen Videos auf.

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Recherchen im Rotlichtmilieu und beim Branntweiner

boten Gelegenheit, den Schmäh rennen zu lassen. "Geht was weiter bei euch?" Antwort: "Ja, die Zeiger der Uhr." Man war schon amüsiert, aber auch reichlich verwirrt.

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Derart viele Fährten zu tatsächlichen,

möglichen oder sicher nicht Mördern wurden gelegt. Mitunter war die Erklärung dafür reichlich dünn.

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Aber man muss ja nicht alles haben.

Stattdessen gab es reichlich Ingredienzien, wie man sie nur im Lehrbuch "Wir basteln einen Krimi" finden kann: dunkle Gestalten und tastende Hände in weißen Handschuhen. Außerdem: Albtraumbilder, Großaufnahmen vom offenen Mund des Toten und eine Überdosis Weltschmerz-Polizisten-Philosophie.

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"Jaja, wir müssen im Dreck wühlen, lebenslänglich",

stöhnte Trautmann zum Schluss. Die Tatsache, dass das ein Schlusswort war, um den Untertitel der Folge ("Lebenslänglich") zu rechtfertigen, tröstete zwar nicht ihn, aber immerhin den Zuschauer. (pi/DER STANDARD; Printausgabe, 27.5.2003)

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