Nordburgenland, Weiden am See, Seerestaurant. Zwei Sommermonate, zwei Besuche, zwei Erlebnisse.

Beim ersten Mal lautet unsere Bestellung: "Einmal Frankfurter bitte." Der Kellner - Vollprofi und Gastro-Urgestein - weist uns auf eine Wartezeit von zehn Minuten hin. Gut so, dann kommen die Würstln heiß und knackig aus dem Wasser.

Während der zehn Minuten sieht man vier Köche und Küchenhilfen an der Bar Pause machen. Gutes Zeichen, die Küche ist also bestens besetzt. Dann werden die Frankfurter serviert. Lauwarm und labbrig. Unsere Theorie: Sie haben zehn Minuten lang alleine in der Küche im Mikro bei halber anstatt ganzer Leistung gebadet.

Zweiter Besuch im Spätsommer. Volle Liegewiesen, aber noch einige freie Tische im Seerestaurant. "Ich hätte gerne eine Leberknödelsuppe, aber könnte ich bitte zwei Knödel haben?" Ein junger Kellner: "Ich glaube, das geht nicht. Können Sie nicht was anderes bestellen?" "Aber wir bezahlen den zweiten Knödel natürlich voll." "Können Sie nicht zwei Suppen nehmen?" "Nein, ich möchte nur einen zweiten Knödel." Der Kellner verdreht die Augen und läuft davon.

Kurze Zeit später kehrt er mit der gewünschten Suppe zurück und schleudert die Suppentasse wortlos von einer Seite des Tisches aus in unsere Richtung. Suppe schwappt über. Wir müssen selbst die Tasse über den Tisch an unseren Platz ziehen und den Tisch mit einer Serviette abwischen. Arme Gäste, arme Leberknödel. (tin, derStandard.at)

Stellungnahme seitens der Cafe-Pension Rechberger vom 23. September 2011:

Sehr geehrte Frau xy,

mit Bedauern habe ich Ihren Bericht zu Ihren zwei Besuchen in meinem Restaurant gelesen und
möchte mich dafür in aller Form bei Ihnen entschuldigen.

Ich kann Ihre Verärgerung darüber sehr gut verstehen. So etwas darf in keinem Servicebetrieb
vorkommen. Auch wenn meine Entschuldigung natürlich nur ein schwacher Trost für Sie sein wird, werde ich mich Ihrer Kritik annehmen und versuchen, diese Angelegenheit intern aufzuklären bzw. dafür Sorge tragen, dass es keinen weiteren Vorfall dieser Art gibt.

Ich kann verstehen, wenn Sie unser Lokal nicht mehr besuchen möchten, sollten Sie dennoch einen weiteren Besuch in Erwägung ziehen, würde ich Sie gerne als Zeichen der Wiedergutmachung zu einem Glas Wein einladen.

Hochachtungsvoll
Alois Rechberger
Cafe-Pension Rechberger