Dass in Wien so mancher Rekord aufgestellt wurde, ist ja allgemein bekannt. Dass es hier aber sogar die größte Zahnspange der Welt geben soll, ist neu. Fündig wird man am Westbahnhof, wo gerade die letzten Arbeiten an den beiden Zubauten "Spange" und "Hotel" fertiggestellt werden.

Eine Ansichtssache von Michael Hierner / www.hierner.info

Foto: (C) 2011 Michael Hierner/www.hierner.info

Am auffälligsten an den Gebäuden, die von Heinz Neumann und Eric Steiner geplant wurden, ist die weithin sichtbare Spange, die von nun an den Blick von der Mariahilferstraße Richtung Westbahnhof prägen wird.

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Diese 52 Meter lange, 32 Meter breite und 4 Meter hohe Spange wird südlich von einem Pfeiler gestützt. Wie ein Zahn steckt dieser direkt neben dem U-Bahnaufgang in der Erde. Zahn... Spange...? Zahnspange!

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Im Inneren der weit überhängenden Spange fällt vor allem die Tragekonstruktion auf, für welche 430 Tonnen Stahl mit 3.200 Schrauben in luftiger Höhe montiert wurden.

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Unterhalb der Spange befindet sich auch der doppelstöckige Konferenz- und Veranstaltungsraum. Er bietet einen spektakulären Blick auf den Europaplatz. Die Gesamtfläche dieses Gebäudeteils beträgt 7.500 Quadratmeter.

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Neben der Spange ist für die meisten Passanten vor allem die Fassade mit "Wellblech-Optik" noch sehr gewöhnungsbedürftig. Dabei ist es durchaus positiv zu sehen, dass hier einmal nicht auf die übliche reine Glasfassade zurückgegriffen wurde, sondern mit vorgehängten Metall-Panelen experimentiert wurde.

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Wie unterschiedlich Architektur sein kann, zeigt dieser Blickwinkel. Der vor 50 Jahren erbaute Westbahnhof (rechts) steht unter Denkmalschutz und musste deshalb besonders behutsam renoviert werden.

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Ebenfalls kurz vor der Fertigstellung steht der nördliche Zubau mit dem auffälligen V-Träger. Er wird ein Hotel der deutschen "Motel One" Hotelkette beinhalten. Mit 5.300 Quadratmetern Nutzfläche ist das Gebäude um etwa ein Viertel kleiner als das südliche Bürohaus.

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Auch im Inneren des 441 Zimmer umfassenden Hotels sind bereits fast alle Arbeiten abgeschlossen. Bis zur Eröffnung im Herbst 2011 sind es nur noch wenige Wochen.

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Im Innenhof befindet sich ein Atrium mit einem großen, runden Glasfenster im Boden. Es ist die sichtbare Verbindung zum darunter liegenden Einkaufszentrum, in welchem 250 Geschäfte und Gastronomie-Betriebe Platz haben.

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Wer hier ein Déjà-vu hat, denkt vermutlich an den Gasometer. Auch hier sind die Geschäfte in Kreisform angeordnet.

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Unter dem Westbahnhof: Wo früher nur Erde lag, sind nun insgesamt drei Ebenen einer Shopping-Mall angelegt. Der Plafond am Bild ist der Boden des darüberliegenden Bahnhofs.

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Das Shopping-Center geht unterirdisch vom Hotel bis zum Westbahnhof und dann zur Piazza bei der "Zahnspange", wo Restaurants zum Verweilen einladen. Die Tor-Wirkung Richtung Europaplatz ist dabei ein gewünschter visueller Effekt.

Foto: (C) 2011 Michael Hierner/www.hierner.info

Kaum zu glauben, dass diese großen Veränderungen rund um den Westbahnhof von der Westseite fast nicht wahrnehmbar sind. Da man beim Westbahnhof-Wettbewerb bewusst ein Projekt ohne Hochhäuser wählte, bleibt nun der Kirchturm-Spitz der Lazaristenkirche weiterhin das dominante Element dieses Blickwinkels.

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Umso radikaler die Veränderungen aus dem Blickwinkel vom Europaplatz: Über 50 Jahre sah man hier das einst so stolze Symbol des Wiederaufbaus, nun prägt das davor gesetzte Gebäude mit der "Zahnspange" das Bild. (Fotos: Michael Hierner - www.hierner.info, derStandard.at, 17.8.2011)

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