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Tim Berners-Lee

Foto: Reuters

Wenige Erfindungen haben die Welt so rasch so nachhaltig geprägt wie das World Wide Web. 1989 von Tim Berners-Lee (inzwischen "Sir") am Cern in Genf entworfen, schalteten Berners-Lee und sein Projektpartner Robert Caillau am 6. August 1991 die erste Webseite online. Gleichzeitig nahmen sie den ersten Webserver in Betrieb, ein NeXT-Computer von Steve Jobs.

Unbemerkt

Der historische Moment ging relativ unbemerkt über die Bühne. Denn nur die Erfinder und eine Handvoll Wissenschafter verfügten über den nötigen Webbrowser und die Infrastruktur, um die Seite online ansteuern zu können.

Inzwischen gibt es weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen, die Internet nutzen, rund 255 Millionen Websites und wenigstens 18,26 Milliarden von Suchmaschinen erfasste Webseiten (Website bezeichnet das gemeinsame Dach von Seiten, die sich an einer Domain-Adresse wie derStandard.at befinden).

Youtube, Facebook oder Twitter

War das Web in seiner Kindheit in erster Linie eine Ansammlung relativ statischer Informationen, drehte sich in den letzten Jahren alles um den Begriff Web 2.0. Der Ausdruck, der anders als WWW kein exakter Standard, sondern lediglich ein Schlagwort ist, bezeichnet die Entwicklung des Webs von der Informationsdarstellung zur "Plattform", Dienste wie Youtube, Facebook oder Twitter oder Onlineprogramme wie Google Docs.

Bis Ende 2012 wird sich das Interesse erschöpft haben

Aber der Hype um Web 2.0 neigt sich dem Ende zu, sagt Christopher Mims vom Technology Review des MIT (Massachusetts Institute of Technology). Sein "Beweisstück": die rückläufige Zahl der Suchanfragen nach "Web 2.0". Bis Ende 2012 wird sich das Interesse erschöpft haben, prognostiziert Mims. Die Dinge, die Web 2.0 ausmachen, werden dann allerdings nicht verschwunden sein - sie werden nur so selbstverständlich sein, dass es dafür kein eigenes Etikett mehr braucht. (spu, DER STANDARD Printausgabe, 9. August 2011)