Ankara - Ein türkisches Gericht hat eine kurdische Parlamentsabgeordnete wegen Propaganda für die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans PKK zu zwei Jahren Haft verurteilt. Das Gericht in Van im Südosten des Landes verurteilte Aysel Tugluk von der pro-kurdischen Oppositionspartei BDP im Zusammenhang mit einer Rede, die sie im März vergangenen Jahres hielt. Ihre Äußerungen gelten dem Richterspruch zufolge als "terroristische Propaganda".

"Ich wurde für eine Rede verurteilt, in der ich zum Frieden aufgerufen habe", sagte die Politikerin nach dem Urteil dem türkischen Sender NTV. Sie habe lediglich gesagt, dass der inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan als Gesprächspartner in der Kurdenfrage dienen könnte.

In dem jahrelangen Konflikt zwischen der PKK und der türkischen Armee sind bisher bis zu 40.000 Menschen getötet worden. Die PKK kämpft seit Anfang der 1980er Jahre für die Unabhängigkeit oder größere Autonomie der Kurdengebiete in der Türkei. (APA)