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Laut Umfragen verwenden etwas mehr als 60 Prozent der Männer täglich ein Deo, bei den Frauen sind es knapp 90 Prozent.

Foto: APA/Gindl/Schlager

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Alle getesteten Produkte wirkten ausreichend gegen Schweißgeruch, viele konnten die Schweißproduktion aber nicht mindern.

Wien - Antitranspirante wirken gut gegen Schweißgeruch. Das haben Konsumentenschützer in einer Untersuchung mit 600 Teilnehmern herausgefunden. Geht es aber um das Vermögen dieser Spezialdeodorants, wie ausgelobt auch die Schweißproduktion zu hemmen, sehen die Tester die Benützer im Schwitzkasten: Sowohl die billigsten Produkte als auch zwei Markenwaren fielen in diesem Punkt glatt durch. Insgesamt wurden 14 Deosprays getestet, die eine antitranspirante Wirkung ausloben, vier Unisex-Produkte und zehn für Männer.

In Kosmetiktests erzielten die preiswerten Eigenmarken des Handels oft gute Prüfergebnisse. Im Deo-Test sah die Sache anders aus, berichtet das Magazin "Konsument" (August-Ausgabe) über die Untersuchung der deutschen Stiftung Warentest. Von den billigsten Deos (Lidl bodycare Sport Anti-Transpirant, Müller Clearance Deospray, dm men Active Dry, Lidl Anti-Transpirant Sport for Men) konnte kein einziges Schweiß effizient mindern. Auch zwei Markenprodukte (Dove Men+Care Aqua Impact Antitranspirant, adidas action 3 Pro Invisible 24 H Anti-Perspirant) versagten in dieser Hinsicht. Die beiden jeweils besten Deos ihrer Kategorie (unisex bzw. Männer) waren Garnier Mineral Deodorant ultra dry und Rexona men Sport Defence Anti-Transpirant.

Um zu ermitteln, ob die Deos schweißmindernd wirken, wurden die Probanden in den Schwitzraum gebeten. Je nach ausgelobter Wirkdauer, hatten sie 24 oder 48 Stunden zuvor eine Achsel besprüht, die andere blieb unbehandelt. Die Probanden harrten mit unter die Achseln geklemmten Filterpapiersäckchen 40 Minuten bei 38 Grad und 35 Prozent Luftfeuchtigkeit aus. Am Ende wurden beide Säckchen gewogen. Waren sie ungefähr gleich schwer, hatte das Deo kaum gegen Schweiß gewirkt. Wer diese Produkte verwendet, ist vor Schweißflecken auf Bluse, Hemd oder T-Shirt nicht gefeit. Die Intensität des Schweißgeruchs stellten drei geschulte Prüfer durch Riechen an den Achselhöhlen fest.

Antitranspirante auf dem Vormarsch

Laut Umfragen verwenden etwas mehr als 60 Prozent der Männer täglich ein Deo, bei den Frauen sind es knapp 90 Prozent. Die Mehrheit der erhältlichen Deos sind Antitranspirante. Reine Parfumdeos sind selten geworden. Deos mit antitranspiranter Wirkung haben zwei Hauptbestandteile: Parfum gegen Körpergeruch und Aluminiumsalze gegen Schweiß. Die Salze sollen die Schweißdrüsen verengen und so bewirken, dass weniger Schweiß austritt.

Einige Inhaltstoffe sind in Verruf geraten: Aluminiumsalze sollen das Alzheimer-Risiko erhöhen. Laut Berthold Rzany, Hautarzt, Epidemiologe und Spezialist für übermäßiges Schwitzen an der Charite Universitätsmedizin Berlin, ist da nichts dran. "Mir ist keine epidemiologische Studie bekannt, die einen Zusammenhang bestätigen würde", wird er im "Konsument" zitiert. Die Salze können aber die Haut empfindlicher Menschen reizen. Die mitunter zur Konservierung verwendeten Parabene standen unter Verdacht, Brustkrebs auszulösen. "Doch auch hier haben Experten Entwarnung gegeben", so die Konsumentenschützer. Manche Menschen reagieren allerdings auf einige Duftstoffe allergisch. Die getesteten Deos enthielten Parfum und Aluminiumsalze, aber keinen Alkohol und keine Konservierungsstoffe.

Bei krankhaft starkem Schwitzen können selbst gute Deos wenig ausrichten. Hier helfen je nach ärztlicher Verordnung aufzutragende oder einzunehmende Medikamente. Grundsätzlich ist Schwitzen wichtig, weil es den Organismus vor Überhitzung schützt. (APA)