"Das Wort Sari heißt eigentlich Stoff oder Stoffbahn. Das Minimum sind fünf Meter Stoff. Unsere haben alle ungefähr acht Meter Länge. Mehr Stoff ist besser, damit kann man mehr Falten machen", erklärt Mirjam.

Foto: Jasmin Al-Kattib und Eva Zelechowski

Für das genähte Oberteil, eine Art kurze Bluse, die man Choli nennt, wird circa ein Meter Stoff des Saris abgeschnitten. Der Rock und das Tuch, das über die Schulter geschlagen wird - Pallu genannt - teilen sich gemeinsam den Rest des Stoffes.

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"Ein Sari gehört eigentlich an die Taille, bauchfrei ist nur der Teil oberhalb des Nabels, und das auch nicht immer unbedingt", erklärt Mirjam. Dass der Sari an der Hüfte getragen wird, ist eher eine Modeerscheinung, inspiriert durch Bollywood. Traditionell bauchfrei geht man eher in Indien, in Pakistan oder Bangladesh wird man keinen bauchfreien Sari sehen.

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Die Art und Weise, wie man einen Sari trägt, ist sehr vielfältig: Helin trägt den Pallu (das Schultertuch) hier nach hinten geschlagen...

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... bei Linda fällt das Stoffende des Saris von hinten nach vorne. Manche Sari-Modelle sind rückenfrei, traditionellere Schnitte gibt es auch mit langen Ärmeln.

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Die Vorbereitung des Outfits, der Haare und der Schminke für einen Auftritt von "Rangila" dauert vier bis fünf Stunden. Schmuck wird nicht nur an Ohren, Hals, Arm und Bein getragen, sondern auch im Haar. Für das Fotoshooting mit daStandard.at wurde nur dezent Make-Up aufgetragen.

Foto: Jasmin Al-Kattib und Eva Zelechowski

Traditionell wird der Pallu auch oft auf dem Kopf getragen, manchmal als Sonnenschutz, manchmal aus religiösen Gründen.

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Heutzutage tragen die meisten Frauen vorgenähte Saris, das heißt, der Rock mit seinen vielen Falten muss nicht jedes Mal neu gebunden werden. "Das ist einfach praktischer. Wir tragen nur vorgenähte Saris, natürlich auch, weil wir damit tanzen. Das wäre sonst zu riskant, dass da etwas aufgeht", schmunzelt Mirjam.

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Die neuesten Modetrends bekommen Sari-LiebhaberInnen aus Zeitschriften und natürlich aus den aktuellen Bollywood-Filmen.

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Den Stoff für Mirjams schwarzen Sari hat ihre Mutter in den USA gekauft und dann für sie genäht. Die Stickereien am Ende des Stoffs dienen auch als Beschwerung, damit der Sari schön fällt.

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In Mirjams zweiter Heimat Pakistan ist nicht der Sari, sondern der Salwar Kamiz das vorherrschende Kleidungsstück, das auch in Indien sehr gerne getragen wird. "Das sind diese luftigen Hosen und die langen Oberteile mit den Tüchern - und das ist einfach irrsinnig bequem", so Mirjam. "Der Sari ist nicht mehr so populär wie früher, wird jetzt aber durch die Bollywood-Filme wieder immer beliebter." (Jasmin Al-Kattib und Eva Zelechowski, daStandard.at, 22. Juli 2011)

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Reportage "Bollywood im Blut"

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