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Washington - Eine 30-jährige Ära ist zuende: Pünktlich um 11:57 MESZ und unter dem Jubel Tausender ist das Space Shuttle "Atlantis" am Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida, gelandet. Die Wetterbedingungen für dieses historische Ereignis waren perfekt: Der frühmorgendliche Himmel über dem Kennedy-Space-Center war ohne eine einzige Wolke oder eine Brise Wind.

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Die "Atlantis" landete um 5.57 Uhr Ortszeit (11.57 Uhr MESZ) und damit eine knappe Dreiviertelstunde vor Sonnenaufgang im Kennedy-Weltraumzentrum. "Mission erfüllt, Houston. Und nachdem das Space Shuttle mehr als 30 Jahre gedient hat, hat es seinen Platz in der Geschichte", meldete "Atlantis"-Kommandeur Chris Ferguson. "Willkommen zurück, Atlantis, und herzlichen Glückwunsch", antwortete das Kontrollzentrum der NASA im texanischen Houston.

Foto: John Raoux/AP/dapd

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"Es wird hart", gestand Ferguson schon am Mittwoch. "Der Space Shuttle war für uns das Herz und die Seele der bemannten Raumfahrt und es ist ein bisschen traurig, es gehen zu sehen", sagte er in einem emotionalen Fernsehinterview aus dem All. "Seht Euch die Landung genau an und prägt sie Euch ins Gedächtnis ein, weil Ihr so etwas wie dies nie wieder sehen werdet", riet er den Zuschauern im Vorfeld des Touchdown.

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Die vierköpfige "Atlantis"-Besatzung war vor dem Heimflug mit dem Lied "God Bless America" geweckt worden. Während ihrer 13-tägigen Mission hatte die Crew die ISS mit Nachschub für ein Jahr versorgt. Das Shuttle-Programm wird auch wegen der hohen Kosten eingestellt.

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In den kommenden Jahren werden die USA keine eigene Möglichkeit mehr haben, Menschen ins All zu bringen. US-Astronauten müssen dann mit russischen Sojus-Kapseln zur ISS fliegen. Erst 2015 soll eine US-Raumkapsel einsatzbereit sein, an der die NASA derzeit mit einer privaten Firma arbeitet.

Foto: APA/EPA/GARY I ROTHSTEIN

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Ferguson dankte den tausenden Menschen, die an dem Shuttle-Programm mitgearbeitet hatten. "Es gab heute viele Emotionen, aber eins ist unbestreitbar: Amerika wird nicht aufhören, (den Weltraum) zu erforschen." Die "Atlantis" wie auch die übrigen Shuttles "Columbia", "Challenger", "Discovery" und "Endeavour" hätten die Art und Weise verändert, "wie wir die Welt sehen und es hat unsere Sicht des Universums verändert", fügte Ferguson hinzu.

Foto: NASA-TV/AP/dapd

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Mit ihrer letzten Mission zur Internationalen Raumstation ISS legte die "Atlantis" insgesamt 202,67 Millionen Kilometer zurück. Sie verbrachte im Rahmen von 33 Weltraummissionen 307 Tage im All und umrundete die Erde 4848 Mal.

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Die insgesamt fünf Raumfähren des US-Shuttleprogramms verbrachten zusammengenommen im Rahmen von insgesamt 135 Missionen 1333 Tage im Weltraum. Der Prototyp "Enterprise" flog niemals ins All.

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Begonnen hatte das Shuttle-Programm mit dem Jungfernflug der "Columbia" am 12. April 1981. Einen schweren Rückschlag erlitt es im Jänner 1986, als die "Challenger" kurz nach dem Start explodierte und alle sieben Astronauten an Bord ums Leben kamen.

Foto: REUTERS/Pierre Ducharme

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Eine weitere Tragödie ereignete sich im Februar 2003: Beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre explodierte die "Columbia", alle sieben Besatzungsmitglieder starben. Die verbliebenen US-Raumfähren sollen demnächst in Museen ausgestellt werden.

Foto: REUTERS/Pierre Ducharme

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Das gesamte Shuttle-Programm kostete während seiner 30-jährigen Laufzeit 208 Milliarden Dollar (147 Milliarden Euro). Die NASA schätzte im vergangenen Jahr die Kosten jeder einzelnen der 135 Missionen auf 775 Millionen Dollar. Die verbliebenen vier Shuttles wurden von der NASA für 28 Millionen Dollar an Museen verkauft.

Foto: Florida Today, Craig Rubadoux/AP/dapd

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Die sechs Shuttles "Enterprise", "Columbia", "Challenger", "Discovery", "Atlantis" und "Endeavour" wurden übrigens nach historisch bedeutenden Schiffen benannt. So erinnert die "Atlantis" an das erste ozeanographische Forschungsschiff der USA. Der Prototyp sollte ursprünglich "Constitution" heißen, wurde jedoch auf Drängen von Fans der Science-Fiction-Serie "Star Trek" schließlich "Enterprise" getauft. Hier im Bild die Crew der "Atlantis" nach dem Ausstieg (von rechts): Kommandant Chris Ferguson, Pilot Doug Hurley, Missionsspezialistin Sandra Mangus und Missionsspezialist Rex Walheim.

Foto: Scott Audette, Pool/AP/dapd

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Nach der Einstellung des Shuttle-Programms droht tausenden Mitarbeiter des Kennedy Space Center die Entlassung. NASA-Chef Charles Bolden räumte ein, der letzte "Atlantis"-Flug bedeute das "Ende einer Ära, aber heute verpflichten wir uns aufs Neue dazu, die bemannte Raumfahrt fortzusetzen und die notwendigen - und schwierigen - Schritte zu unternehmen, um Amerikas Führung in der bemannten Raumfahrt in den kommenden Jahren sicherzustellen". Die NASA plant unter anderem bemannte Raumflüge zu einem Asteroiden 2025 und zum Mars fünf Jahre später. (red/APA)

Foto: REUTERS/Steve Nesius

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