Grafik: Xamarin

Durch den Verkauf des Softwareherstellers Novell an Attachmate ist die Entwicklung rund um das freie .Net Mono Anfang Mai gehörig ins Stocken gekommen: Wie sich auch für die EntwicklerInnen selbst überraschend herausstellte, wurde das gesamte Mono-Team innerhalb weniger Tage und ohne große Vorwarnung vom neuen Besitzer hinausgeworfen. Doch so einfach wollte sich das Team rund um GNOME-Gründer Miguel de Icaza nicht geschlagen geben: Nur kurze Zeit danach stampfte man mit Xamarin ein neues Unternehmen aus dem Boden, das praktisch das gesamte bisherige Entwicklungsteam übernimmt und die weiter Zukunft von Mono - und den damit verbundenen Technologien - sichern soll. Mit Nat Friedman sicherte man sich einen alten Bekannte aus Ximian / Novell-Zeiten.

Problematik

Die ganze Angelegenheit hatte allerdings einen nicht zu unterschätzenden Haken: Während Mono selbst vollständig freie Software ist, die man also ohne Probleme auch in einem neuen Unternehmen weiterführen kann, gilt dies nicht für andere zentrale Komponenten. Vor allem die maßgeblich für den Umsatz verantwortlichen mobilen Angebote MonoTouch (für iOS) und Mono für Android sind proprietäre Produkte, für die Xamarin zunächst keinerlei Nutzungsrechte hatte. Als erste große Aufgabe stellte man sich also der vollständigen Reimplementation dieser Technologien.

Abmachungen

Nun hat man allerdings eine andere, deulich zeitsparendere Lösung gefunden: Wie Xamarin verkündet hat man ein Abkommen mit der einstigen Novell-Tochter SUSE - die mittlerweile wieder unabhängig geführt wird - getroffen. Dieses beinhaltet eine umfassende und unbefristete Lizenz für die Nutzung und den Vertrieb aller zugehörigen Produkte. Darunter fallen Mono, MonoTouch, Mono für Android und die Mono-Tools für Visual Studio. Zusätzlich übernimmt Xamarin offiziell die Leitung der Mono-Entwicklung und betreut die laufenden Support-Verträge von SUSE im Mono-Bereich.

Download

MonoTouch und Mono für Android können ab sofort über den Xamarin Web-Store käuflich erworben werden. Als nächsten Schritt will man sich nun auf die weitere Verbesserung der bestehenden Produkte konzentrieren. So will man schon bald iOS5 offiziell unterstützen, auch der Support für Android Honeycomb soll noch folgen. (apo, derStandard.at, 19.07.11)